Janis Ian (geboren am 7. April 1951 als Janis Eddy Fink in New York) ist eine US-amerikanische Sängerin und Songschreiberin. Sie ist zweifache Grammy-Preisträgerin. Ihren ersten 1975 bei den 18. GRAMMY Awards für die beste Pop-Gesangsdarbietung für At Seventeen und den zweiten im Jahr 2013 für das beste gesprochene Wort-Album, für ihre Autobiografie Society’s Child.
Mit zehn Jahren begann Ian auf der Gitarre ihres Vaters zu spielen. Zwei Jahre später schrieb sie ihren ersten eigenen Song. Auf den wurde der Musikproduzent George Morton aufmerksam. Am 3. August 1966 nahm er mit ihr Society’s Child, ein sehr kontroverses Lied über eine interrassische Liebe auf. Diese Liebe wird von den Eltern und der Gemeinde nicht toleriert. Ian wollte ihre Eigenkomposition mit dem Titel Baby I’ve Been Thinking versehen, doch Morton entschied sich für Society’s Child. Für Morton war es textlich die gleiche Grundlage wie bei den von ihm bisher aufgenommenen Girlgroups: ein Mädchen verliebt sich und die Eltern sind dagegen. Atlantic und einige andere Labels lehnten die Veröffentlichung ab. Schlussendlich brachte Verve den Song heraus.
Das Lied, das auf ihren Erfahrungen in einem überwiegend schwarzen Viertel in East Orange, N.J., basierte, wurde weitgehend aus dem Radio verbannt, bis Leonard Bernstein sie einlud, es im Fernsehen aufzuführen. Dieser Auftritt verbreitete die Platte und die in der Mitte der 1960er Jahre umstrittene Botschaft in einem Land, das sich seiner Rassenunterschiede bewusst wurde.
Die Songwriterin erhielt wegen Society’s Child über Jahrzehnte Mord- und Bombendrohungen, Rassisten störten ihre US-Konzerte mit Rufen wie „Nigger Lover“ und ihre Tourneen in den Staaten waren ohne Bodyguards undenkbar. Endgültig wandelte sich das erst in den 1990er Jahren, als Ian – u. a. über das Forum ihrer Website – vermehrt den persönlichen Kontakt mit ihren Fans suchte.
At Seventeen
Der in dem Video zu hörende Song Society’s Child stigmatisierte Ian als One-Hit-Wonder, bis ihre erfolgreichste US-Single, At Seventeen, im Jahr 1975 aus dem Album Between the Lines veröffentlicht wurde. At Seventeen ist ein bittersüßer Kommentar zu die Grausamkeit der Jugend, die Illusion von Popularität und die Angst der Teenager der Perspektive einer Erzählerin, die auf ihre früheren Erfahrungen zurückblickt.
Der Song war ein großer Hit, der auf Platz 3 der Billboard Hot 100 und auf Platz 1 der Adult Contemporary Charts landete und 1976 mit dem Grammy Award für die beste Pop-Gesangsdarbietung (Kategorie weiblich) ausgezeichnet wurde. Sie setzte sich damit gegen so herausrande Künstlerinnen wie Linda Ronstadt, und Judy Collins durch. Das Album erhielt Platin für über eine Million verkaufter Exemplare in den USA.
Andere Songs befassten sich mit Politik, Sexualität, Inzest und häuslicher Gewalt. In Jesse thematisiert sie einen Vietnam-Veteranen und erregte damit große Aufmerksamkeit. In der gleichen Zeit heiratete sie einen Mann, von dem sie sich später scheiden ließ.
Nach der Trennung von ihrem Mann eine neue Liebe
Seit 1989 lebte sie in Nashville, erholte sich von der Scheidung und kämpfte mit dem chronischen Müdigkeitssyndrom. Sie erzählte einer Freundin, dass sie einen Schachpartner suchte, und wurde Frau Snyder vorgestellt, die 42 Jahre alt, alleinerziehende Mutter und stellvertretende Archivarin an der Vanderbilt University war. Innerhalb weniger Monate entwickelte sich aus dem Schachspiel eine Liebe. Zu diesem Zeitpunkt wusste Frau Ian bereits, dass sie lesbisch war, hatte sich aber noch nicht öffentlich dazu bekannt. Ihre Entscheidung, Frau Snyder zu heiraten, fiel 14 Jahre später, nachdem Frau Ian gelesen hatte, dass die gleichgeschlechtliche Ehe in Kanada legal ist, und ihr einen Antrag machte.
Janis Ian, die Sängerin und Songschreiberin, hat viele der gesellschaftlichen Umwälzungen der letzten 50 Jahre miterlebt und in Liedern verarbeitet. Ihre Heirat mit Patricia Snyder war ein Schlüsselmoment: Er steht für sie stellvertretend für einen gesellschaftlichen Wandel, der noch immer in den Vereinigten Staaten nachhallt.
Ich selber wurde auf Janis Ian erst aufmerksam durch ihr wunderbares Album The Light at the End of the Line aus dem Jahr 2022. Es sollte mit einer Abschiedstournee verbunden werden, die Ian jedoch wegen einer Kehlkopfentzündung absagen musste. Ian beabsichtigte, nach ihrem Rückzug als Musikerin andere kreative Aktivitäten fortzusetzen, darunter das Schreiben. Eine Künstlerin bleibt halt immer eine Künstlerin.