Schlendert man durch Jamestown in North Dakota (ND), so fallen die vielen Kirchen auf, die es in der schachbrettartig angelegten Stadt gibt. Es drängt sich der Eindruck auf, in jedem Quadranten gäbe es eine. Dem wollte M. bei dem Besuch seiner Tochter, die hier seit September 24 mit ihrer Familie lebt, nachgehen.
40 Kirchen in Jamestown
In Jamestown findet man 40 Kirchengebäude. Und diese werden von unterschiedlichen, christlichen Gemeinden betrieben. Neben der katholischen Kirche werben evangelische, Baptisten aber auch viele Freikirchen und Erweckungskirchen um Mitglieder. Die Zahl der christlichen Kirchen ist in den USA unübersichtlich und so verwundert es nicht, dass es in Jamestown genauso ist. Es gibt
- Baptisten
- Methodisten
- LutheranerInnen
- Presbyterianer
- Kongregationalisten
- Die Jünger Christi
- Siebenten-Tags-Adventisten
- Quäker
- Mennoniten
- Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen)
und noch einige mehr
Die Katholiken rühmen sich einer Basilika
Als erstes stellt M. fest, dass es eine offensichtlich nicht unbedeutenden Anzahl von Christen gibt, die der katholischen Kirche angehören. Ausdruck dafür kann gelten, dass das Kirchengebäude eine Basilika ist. Damit eine Kirche zur Basilika erhoben werden kann, muss sie dem Vatikan empfohlen werden , der dann Aspekte der Kirche wie Liturgie, Sakramente, Größe, Ansehen, Schönheit, Mission (!) und andere berücksichtigt, um zu beurteilen, ob die Kirche würdig ist, zur Basilika erhoben zu werden. Das ist immerhin schon ein Zeichen für aktives christliches Leben in einer Kleinstadt von 15.600 Einwohnern. Von der Bevölkerungszahl ist Jamestown vergleichbar mit von der Korntal-Münchingen, in der M. wohnt (Korntal-Münchingen: 20.400 Einwohner). Korntal Münchingen hat hingegen nur 7 Kirchen. Dabei ist noch zu beachten, dass Korntal-Münchingen der Zusammenschluss zweier Ortschaften ist und jeder Ort „seine Kirchen“ mit in den Zusammenschluss einbrachte.
Einwanderung und Religion – Die Kirchen kamen mit
Die USA sind ein durch und durch religiös geprägtes Land, wobei das Christentum die Hauptreligion ist. Die Mehrheit der Amerikaner (63% bis 68%) bezeichnet sich selbst als Protestanten oder Katholiken, was etwa 43% bzw. 20% der Bevölkerung entspricht. Das liegt an der Einwanderungsgeschichte, die die USA prägte. Einige der ersten Siedler, die auf amerikanischem Boden landeten, kamen in die USA, weil sie einen Ort suchten, an dem sie ihre Religion frei ausüben konnten. Der Erste Verfassungszusatz (als Teil der Bill of Rights) sichert die Religionsfreiheit. Er verweigert der Regierung ausdrücklich, Gesetze zu erlassen, die Religionsfreiheit einschränken beziehungsweise ihre freie Ausübung verbieten. Religiöse Organisationen, Institutionen oder Konfessionen werden so vor Einmischung durch die Regierung geschützt. Allerdings gibt es (noch) eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirche.
All das kann ist in Jamestown wie in einem Brennglas zu beobachten.