Moritz Hildt stellte am 8. Oktober 25 im Schriftstellerhaus seinen neuen Roman „Der Mediator“. Es ist die Premierenlesung, die er in diesem Haus – mit dem er eng verbunden ist – hier absolvierte. Vor Publikum öffnete Moritz Heger vom Vorstand des Hauses einen dicken Briefumschlag und zog daraus ein Exemplar des Buches hervor. Moritz Heger hat sich für die Leitung des Abends anhand der Druckfahnen vorbereiten müssen. Seine fundierte Moderation zeigte, dass er den Text sehr genau gelesen hat.
Es ist der dritte Roman, den dieser außergewöhnliche Autor (der in Philosophie promovierte) in den letzten zehn Jahren vorgelegt hat. Diese Romane (2019 und 2020) und ein Band mit Erzählungen (2022) sind im kleinen Berliner Verlag Duotincta erschienen. Eine offensichtlich für beide Seiten erfolgreiche Zusammenarbeit.
Auf vielen Feldern tätig
Moritz Hildt ist vielseitig tätig: als Philosophiedozent an verschiedenen Unis (u. a. an der Technischen Hochschule in Deggendorf und an der Universität der Bundeswehr München) tätig und leitet Schreibwerkstätten. Unter anderem leitet er das Junge Schriftstellerhaus und eine Romanwerkstatt im Haus. In jüngerer Zeit begleitet er zu philosophischen Fragen eine Firma, die in der Coaching-Ausbildung tätig ist. Allerdings hat diese Zusammenarbeit erst nach Abschluss des Manuskriptes begonnen, wie er im Gespräch versichert. Beim Lesen des Romans hat man den Eindruck, er hat Erfahrungen aus dieser Tätigkeit einfließen lassen.
Das Publikum erhält einen guten Einblick in den Roman
Mit drei Leseproben gibt Moritz Hildt einen guten Einblick in seinen Roman, der am Tag der Deutschen Einheit erschienen ist. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Der Roman spielt um diesen 3. Oktober. Sein Protagonist Sebastian Perler, 37 Jahre, will mit seiner Liebschaft nach Paris fahren, es wird aber Hamburg. Die Dienstpläne der als Zugbegleiterin arbeitenden Freundin haben sich kurzfristig geändert. Offensichtlich leiden nicht nur die Kunden der Bahn unter Verspätungen und technischen Hindernissen wie gestörte Signalanlagen, sondern auch die Angestellten dieses Unternehmens.
Sebastian Perler, lernen wir an diesem Abend, löst als Mediator die Probleme der anderen. Das macht er teils sehr gut, kommt aber auch schon mal an seine Grenzen.
Die Auszüge machen Lust auf den Roman
Geschickt mischt Moritz Hildt die beruflichen Probleme von Sebastian mit seinen privaten Sorgen, Erwartungen und Gefühlen. Wie auch schon in seinen vorhergehenden Romanen trifft er dabei einen leicht schwebenden, teils philosophischen Ton. Präzise Beschreibungen wechseln mit prallen Eindrücken ab und lassen beim Zuhören des Romans Lust auf das Gesamtwerk entstehen. Der konnten viele Besucher der Veranstaltung nachgehen, denn wie üblich hatte der Autor Exemplare seines Werkes dabei und signierte fleißig.
Eine ausführliche Besprechung von „Der Mediator“ erscheint demnächst hier im Elsternest.

Ganz herzlichen Dank, lieber Michael, für deine wertschätzenden Worte, die die Atmosphäre dieses für mich sehr besonderen Abends nicht besser hätten einfangen können!