Elsternest

Nach dem Indian Summer bleibt es farbig in Jamestown (ND)

Abendrot über Jamestown nach Indian Summer

Der Herbst ist hier vorbei. Er kommt in Nordamerika langsamer als in Deutschland.

Der Herbst kommt zögerlicher heran, der Sommer weicht langsamer. In dem sich in jenen Tagen, die man Indian Summer nennt, bei klarem, wolkenlosem und sturmlosen Himmel noch eine milde gleichmäßige Wärme über die Erde breitet, wird das Entfärben des Laubes in Nordamerkia eine weniger übereilte und mannigfaltigere Erscheinung. Sie beginnt früher beginnt, vollendet sich langsamer und schließt nicht so rasch mit dem Absterben und Niederfallen der Blätter ab wie in Deutschland.

Indian Summer

Wir haben meist nur gelbe und braune Herbstfärbungen und die gelben bleiben bei hellen oder bräunlichen Tönen. Aber hier erscheinen alle Abstufung von gelb, von der Citronenfarbe bis hin zum tiefsten Gold und Rotgelb. Ferner mannigfaltiges Rot, Violett, Purpur und herrliches Braun mit purpurnem, tiefen Schein. Es dauert vom Spätsommer bis in die letzte Hälfte des Oktober, bis sich alle Farben des Indian Summers nacheinander entfaltet haben.

Diesen Indian Summer haben wir in Jamestown nicht mehr erlebt. Aber nichtsdestotrotz erleben wir an manchen Abenden – so wie heute –einen wunderbar gefärbten Himmel, der sich nach einem sonnigen Tag mit tiefblauem Himmel über die Stadt neigt und die Stadt als farbiges Tableau präsentiert.

Die Technik stört das Bild nicht

Die Zeugen des technischen Fortschritts stören M. dabei nicht, kommt er doch aus der Telekommunikation und hat ein Herz für Antennen und Übertragungstechniken. Eher interpretiert er die Satellitenschüssel direkt vor seinen Augen als ein riesiges Ohr das sich lauschend aufgerichtet hat als wolle es erfahren, was der nächste Tag bringen wird. Doch Farben kann man nicht hören. Nur die langsam dahinrollenden Züge können von ihm gehört werden, die schlangengleich mit mannigfaltigen Gliedern auf den Schienen dahinrollen, langsam, sehr langsam, so dass das Zählen der hinter die drei Zugmaschinen gespannten Wagons möglich ist. Heute zählte M. einen Zug mit 119 Wagons, der von Osten kommend in den Westen rollte, ungeachtet der Schönheit des sich zu Ende neigenden Tages.

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