Viola Völlm und Rainer Koch luden am 2. Oktober 2025 zusammen mit dem Vorstand zu einem Fest die Mitglieder des Schriftstellerhauses ein. Nach einem schmerzhaften Prozess der Umstrukturierung hat Viola Völlm den Posten der programmatischen Leitung erhalten und beendete die Vakanz, die noch zu besetzten war. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Astrid Braun und zwei erfolglosen Versuchen, den Posten der Geschäftsführerin neu zu vergeben, hatte sich der Vorstand entschlossen, die Aufgaben der GF auf zwei Bereiche aufzuteilen: Rainer Koch übernahm die administrative Leitung, und im Sommer dieses Jahres bekam Viola Völlm die programmatische Leitung des Hauses.
Viola Völlm ist seit Juli als programmatische Leiterin im Haus
Viola Völlm führt mit herzlichen Worten in den Abend ein, ermuntert die anwesenden Mitglieder des Vereins, bei Butterbrezeln und Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen. Doch bevor der Austausch begann, präsentierten zwei Autorinnen und zwei Autoren aus den hauseigenen Werkstätten ihre Texte dem Publikum: Je zwei Mitglieder aus der Gruppe AG Wortreich und zwei Mitglieder aus der Schreibgruppe von Theres Essmann lesen.
Mitglieder aus Schreibgruppen lesen ihre Texte
Bei Peter Schmidt laufen die organisatorischen Fäden der AG Wortreich zusammen. Eine Gruppe, die momentan aus acht Mitgliedern besteht. Das sei eine gute Größe, um gemeinsam intensiv an Texten zu arbeiten, meint Peter. Einmal pro Monat trifft man sich und diskutiert über die neu entstandenen Texte. Die Gruppe ist offen, neue Mitglieder aufzunehmen. Ein neuer Interessent muss Textproben einreichen, und die Gruppe entscheidet, ob der Kandidat oder die Kandidatin in die Gruppe aufgenommen wird. Peter Schmidt liest seine Kurzgeschichte Special Guest.
Als Nächstes liest Alexandra Alius. Sie ist Mitglied in der Schreibgruppe von Theres Essmann. Einmal im Monat versammeln sich die Mitglieder dieser Gruppe an einem Samstag von 10 bis 17 Uhr. Sie diskutieren unter fachlichen Anleitung der als Schreibcoach arbeitenden Theres Essmann. Alexandra Alius hat bereits Roman veröffentlicht, aus dem sie den Anfang liest. Der Roman ist im Lübecker Rote Katze Verlag unter dem Titel Wie Schwimmen im Sand – Über die Schwierigkeit, eine perfekte Mutter zu sein erschienen. Schon der Anfang der Geschichte macht klar, dass es sich hierbei um eine schwierige Familiensituation handelt, die die Autorin in ihrem Roman verarbeitet.
Gudrun Vogel ist ebenfalls Mitglied dieser Schreibgruppe und liest im Anschluss ihren Text über eine Bahnfahrt. Sehr genau beschreibt sie die Situation in einem Abteil der Deutschen Bahn. Der Text trägt den passenden Titel Die Heimkehr. Texte über das Bahnfahren sind in der Literatur beliebt. Zumal die Deutsche Bahn keine Gelegenheit auslässt, eine weitere Geschichte über den Transport mit ihren Zügen der Sammlung hinzuzufügen. Stichwort Pünktlichkeit.
Bevor der gemütliche Teil des Abends beginnt, liest Hans aus seiner umfangreichen Sammlung von Kurzgeschichten eine vielfach von ihm veränderte Geschichte: Der Hutmacher. Er hat an seine Textarbeit den Anspruch, eine Geschichte so lange zu überarbeiten, bis sie aus sich heraus leuchtet. Das ist ihm gelungen.