
Die Leserinnen und Leser der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten haben ihre Wahl zur Stuttgarterin, dem Stuttgarter des Jahres 2024 getroffen. Insgesamt wurden fünf Preise vergeben.
Erster Preis für Glücksmomente
Den ersten Preis erhielt Sarah Felk für ihr Engagement in Sachen „Glücksmomente“ in schwierigen Zeiten. Sie schafft kleine Glücksmomente für Eltern, die verzweifelt sind. Sie häkelt Rasseln, bastelt Traumfänger und Luftballonhüllen, strickt kleine Bären, näht Bodys und Pumphosen, durch die die Schläuche der medizinischen Apparaturen passen und die trotzdem hübsch aussehen. Mit all diesen Dingen macht sie den schwerkranken Kindern auf der Herz- und der Intensivstation des Olgäle eine kleine Freude.
Zweiter Preis für Anette Spitzenpfeil
Mit dem zweiten Preis wurde Anette Spitzenpfeil ausgezeichnet. Sie hat in der Frauenselbsthilfegruppe Krebs die Idee vom Pink Paddeling verwirklicht. Mit Organisationstalent und nachdrücklichem Engagement für die finanzielle Förderung durch die AOK, der Suche nach einer Trainerin und der Kooperation mit dem Kanuclub Stuttgart. Aber auch Frauen, die nicht mit im Drachenboot sitzen, finden in der Selbsthilfegruppe Angebote: vom kreativen Schreiben über Malen und Kochen bis zu gemeinsamen Ausflügen.
Just human erhält Preis für ihre vielfältigen Projekte
Elka Edelkott und Katja Walterscheid wurde der dritte Preis in zuerkannt und mit diesem Preis wird gleichzeitig das Engagement von just human e. V. insgesamt ausgezeichnet.
Die Ehrung kommt in einer Zeit, die jeden Tag neue Schrecken bringt. Bilder von Menschenrechtsverletzungen werden willentlich produziert und verbreitet, um weitere Menschen zu verletzen und Schrecken zu verbreiten. Demokratie, respektvolles Miteinander und Menschlichkeit sind an vielen Orten dieser Welt in Gefahr. In dieser schwierigen Zeit braucht mutvolles Engagement jede Solidarität, die handlungsfähig macht und nachhaltige Hilfe ermöglicht: Eine Fördermitgliedschaft ist über das Spendenformular auf ihrer Homepage bei dem Punkt Spendenrhythmus (monatlich oder jährlich) möglich. Jede Spende macht zusätzliche Hilfe möglich.
Es gab zum ersten Mal einen Schülerpreis
Zum ersten Mal wurde ein Schülerpreis an das Friedrich-Eugens-Gymnasium für ihr Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ vergeben. Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassen sind hier gemeinsam für Frieden und Toleranz aktiv und organisieren verschiedene Projekte gegen Rassismus und für kulturelles Verständnis. Dazu gehören beispielsweise das gemeinsame Fastenbrechen, die alljährliche Gedenkveranstaltung zur Reichsprogromnacht, Workshops zu Mobbing und Ausgrenzung oder auch Aktionen, die ein Zeichen für den Frieden im Ukrainekonflikt setzen.
Und der Sonderpreis der Jury ging an …
… Roberta Varela und Stefan Lasse. Sie engagieren sich für Menschen, die oft übersehen werden und am Rande der Gesellschaft stehen. Beide sind bei Release tätig, einem Verein, der bei Drogenproblemen berät und hilft. Doch ihre Aktivitäten könnten unterschiedlicher nicht sein: Während die gebürtige Brasilianerin Roberta Varela im Café SUB in der Kriegsbergstraße kocht, Essen ausgibt, Kaffee ausschenkt und immer ein offenes Ohr für die Gäste hat, ist Stefan Lasse in Clubs und auf Festivals unterwegs. Als sogenannter Peer informiert er über illegale sowie legale Rauschmittel und die Folgen des Konsums. Mit jeder Menge Informationsmaterial zu Substanzen, Safer Use und Risk Reduction im Gepäck.