Der Weihrauchduft der Weisen aus dem Morgenland ist noch schwach wahrnehmbar an diesem Abend am Fest der Heiligen drei Könige als M. nach Hause kommt. Der Weihrauch erinnert M. an seine Zeit als Messdiener. Schwungvoll hatte er stets das Gefäß mit den glühenden Kohlen geschwenkt, nachdem der Pfarrer das gutriechende Harz in das Gefäß eingefüllt hatte. Zurzeit von Maria und Josef waren die drei Weisen aus dem Morgenland gern gesehene Gäste, zumal man von ihnen, der Sage nach, Geschenke erhielt: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Heute kommen Menschen aus dem Morgenland zu uns. Sie werden nicht so freundlich empfangen. Sie bringen auch keine Geschenke mit. Ein paar Habseligkeiten und das nackte Leben haben sie. Sie sind auf der Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat und suchen Schutz. Sollten wir ihnen nicht, so überlegt M., Geschenke machen, mit ihnen unseren Reichtum teilen?