Elsternest

Spalter – Ein Bier der Linken

Spalter - eine Biersorte
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M. fuhr nach Gunzenhausen. Das liegt im fränkischen Teil Bayerns. Dort sah er sich die Talksendung „Maischberger“ über die Krawalle im Schanzenviertel während des G20-Gipfels an.

Keine gute Idee von Sandra Maischberger, Jutta Ditfurth zusammen mit Wolfgang Bosbach einzuladen. Jutta Ditfurth ist für ihren Diskussionsstil bekannt, der frei von Empathie für ihre Mitdiskutanten ist. Auch Wolfgang Bosbach, CDU, ist in Diskussionen gefürchtet. Oft vertritt er Positionen abseits der CDU-Linie. Da kam der besonnene, ruhige Diskussionsformen anmahnende Jan van Aken – Abgeordneter der Linksfraktion und Mitorganisator einer friedlichen Großdemonstration mit über 70.000 TeilnehmerInnen – unter die Räder.

Jutta Ditfurth unterschied wieder zwischen rechter Gewalt, die es auf Menschen abgesieht, und linken Aktionsformen, die lediglich Sachbeschädigungen zur Folge haben. (Was wäre mit den Atomkraftwerken geschehen, wenn nicht auch Bauzäune gefallen wären und so die Diskussion zugespitzt worden wäre, so eine ihrer Thesen.) Dies kann man für die Krawalle im Schanzenviertel nicht gelten lassen. Hier wurde mit Stahlzwillen geschossen, wurden Gehwegplatten gegen Polizei geschleudert. Wer Gewalt gegen Menschen ausübt, Menschen mit Waffen angreift, hat eine rote Linie überschritten. Jutta Ditfurth sah das ganz anders und es kam zu unschönen Wortgefechten in der Runde mit Sandra Maischberger, die schließlich dazu führten, dass Wolfgang Bosbach die Sendung verließ. Er wollte sich dieses Diskussionsniveau nicht länger antun. Wer die Sendung verfolgt hat, kann über den Diskussionsstil nur den Kopf schütteln.

Die Aussage von Katarin Barley von der SPD: „Wer wirklich links ist, ist nicht für Gewalt!“, kann man angesichts der Zustimmung der SPD zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr dahin deuten, dass sich die SPD aus dem linken Parteienspektrum verabschiedet hat.

Gut, dass in Gunzenhausen ein bei den Linken sehr beliebtes Bier zur Verfügung stand. Damit konnte M. den Verlauf der Diskussion halbwegs ertragen.

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