Elsternest

Ein Gigant der griechischen Musik wird 95

Mikis Theodorakis
Foto: Guy Wagner auf Wikipedia File: Mikis2004.jpg, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Heute, am 29. Juli, feiert Mikis Theodorakis seinen 95. Geburtstag. Noch bis vor kurzem trat er auf. Hier bei einem der Auftritte dieses Giganten der griechischen Musik vor drei Jahren, als er noch einmal ein denkwürdiges Konzert gab.

Unvergessen seine Filmmusik zu „Z“ von Costa-Gavas. Der Film gilt als genrebildender Klassiker des politisch engagierten Kinos und kam 1969 in die Kinos. In dem Film werden die letzten Monate vor dem Sturz der Demokratie durch eine brutale Militärjunta lebendig. Z kommt vom neugriechischn Ζεί und heißt so viel wie “er lebt“. Das möchte man Mikis zurufen, wie er liebevoll von seinen Freunden genannt wird.

Zeit seines Lebens war Mikis Theodorakis als harter Mann bekannt. Bereits als Jugendlicher war er im Widerstand gegen die Nazibesatzung aktiv. Im anschließenden Bürgerkrieg kämpfte er als Partisan der Kommunisten gegen die von Großbritannien und den USA unterstützten Konservativen. Später wurde er verbannt und unter der Obristendiktatur (1967 bis 1974) gefoltert. Mikis Theodorakis war immer wieder in seinem Leben auf der Seite des Widerstandes.

Mikis Theodorakis polarisierte Zeit seines Lebens

Trotz oder gerade wegen seiner klaren Haltung polarisierte er immer. Ende der Achtziger / Anfang der Neunziger ging er zusammen mit dem konservativen, neoliberalen Premierminister Konstantinos Mitsotakis in die Regierung. Und den sozialistischen, ehemaligen Premier Alexis Tsipras bezeichnete er als Opportunisten, Populisten und Verräter.

Und doch hatte er einen weichen Kern. Freunde von ihm schrieben über ihn:

Der Mann, der nicht weinte, als man ihm das Bein brach, nicht seufzte als man ihn lebendig auf Markonissos begrub, nicht klagte, als man ihn auf Ikaria in eine Sickergrube voll Kot warf, nicht schluchzte, als man ihn vor das Erschießungskommando in Tripolis stellte und als er in Oropos (bei der Verbannung) einen Blutsturz erlitt, bricht in Tränen aus bei der Beendigung des Dirigierens der „Entsagung“.

Entsagung

An dem versteckten Strand
so weiß wie eine Taube
wir bekamen Durst am Mittag,
aber das Wasser war fade.

Auf den goldenen Sand
schrieben wir ihren Namen;
Wie schön wehte die Brise
und die Schrift erlosch.

Mit welchem Mut, mit welcher Kraft,
welchen Wünschen und Leidenschaften
begannen wir unser Leben; Fehler!
Und wir änderten das Leben.

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