Am letzten Tag seiner Reise macht sich M. mit seinem Auto von seinem letzten Quartier, Ernst bei Cochem, auf zur Flussmündung der Mosel. Die 55 km entlang der Mosel hinterlässt bei M. eine wehmütige Stimmung. Zu schön und abwechslungsreich war die Moselreise, die M. in umgekehrter Richtung als in den 60er Jahren der kleine Hanns-Josef Ortheil mit seinem Vater machte. Die Wanderungen, der Riesling, der hier an der Mosel das „Hausgewächs“ ist, das alles hat M. sehr genossen. Das Wetter hat durchgehend mitgespielt. Überwiegend sonnig, ideal zum Wandern. Seine Frau hat die meisten Wanderungen aus dem Reiseführer rausgesucht. Und das Smartphone ersetzt heutzutage jede Wanderkarte, wiewohl M. als alter Pfadfinder natürlich immer eine Karte zur Hand hat.
Nun also am letzten Tag Koblenz und das Deutsche Eck, an dem M. sich von der Mosel verabschiedet. Das Deutsche Eck wurde ursprünglich nach einer nahegelegenen Niederlassung des Deutschen Ordens bezeichnet. Es ist heute vor allem für das 1897 dort errichtete monumentale Reiterstandbild des ersten Deutschen Kaisers, Wilhelms I., bekannt. Im 2. Weltkrieg durch die Druckwelle einer Bombe so zerstört, dass Reiter und Pferd nach unten hingen. Den originalen Kopf sieht M. im Mittelrhein-Museum.
Die Geschichte am Deutschen Eck
Der leere Sockel des schwer beschädigten Standbildes wurde 1953 vom ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, offiziell zum „Mahnmal der deutschen Einheit“ erklärt. Drei Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde das Reiterstandbild vom Künstler Raimund Kittl rekonstruiert. Es wurde am 2. September 1993 wieder auf den Sockel gehoben. Schon etwas merkwürdig findet M., die Wiedervereinigung mit dem ersten Deutschen Kaiser in Verbindung zu bringen. Heute würde man so eine Verbindung sicher nicht mehr machen.
Ein Stadtsparziergang durch Koblenz
Koblenz ist eine hübsche Stadt. Auf dem kleinen Spaziergang durch die Altstadt treten die Erinnerungen an die kleinen Städtchen entlang der Mosel bei M. in den Hintergrund. Bald ist er wieder in der Großstadt. Ist es wirklich erst 14 Tage her, dass er sich auf den Weg gemacht hat, die Mosel flussabwärts zu fahren? Es kommt ihm viel viel länger vor. Ein gutes Zeichen für den Erholungswert dieser wunderbaren Reise.
In den folgenden Tagen wird M. noch einige Eindrücke und Kuriositäten von dieser Reise im Elsternest veröffentlichen.