Elsternest

Lieferungen in letzter Minute

In letzter Minute
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Wenn M. auf Reisen geht, nimmt er sich ausreichend Proviant mit, so dass er nicht auf die Angebote der Bäcker und Verkaufsstände angewiesen ist, die sich allerorts in den Bahnhöfen angesiedelt haben und wie moderne Raubritter dem Reisenden das Geld durch Essensangebote aus der Tasche ziehen. Seit einiger Zeit stellt er einen Wandel fest: es sind zu diesen konventionellen Läden unbemannte Lebensmittelstationen hinzu gekommen. Der Reisende kann über das Internet Waren bestellen, die ihm vor Antritt seiner Reise bereit gestellt werden oder aber er kann unter einer definierten Anzahl von Waren wählen, die ihm nach Einwurf des entsprechenden Betrages ausgegeben werden. Der Internethändler Amazon hat ebenfalls in jüngster Vergangenheit seinen „Food-Bereich“ ausgebaut, liefert die Lebensmittel des täglichen Bedarfs frisch an den Verbraucher aus.

Mit Wehmut denkt M. an die Trinkhallen im Ruhrgebiet, in denen nicht nur nach Ladenschluss noch die wichtigsten Lebensmittel gekauft werden konnten, sondern wo auch mit einem Plausch die letzten Neuigkeiten ausgetauscht wurden, z. B. diese: „Hömma, hasse schon gehört, dat de Jeziorskis getz schon widda umziehn tun?“

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