Elsternest

Vernissage „Das Abenteuer beginnt im Kopf“

Workshopleiter Michael Seehoff und Thomas Thill von der Lebenshilfe e. V. mit einem Teil der TeilnehmerInnen der Workshops vor ihren Werken.
Workshopleiter Michael Seehoff und Thomas Thill von der Lebenshilfe e. V. mit einem Teil der TeilnehmerInnen der Workshops vor ihren Werken. Foto: Michael Ploog

 

In der Schalterhalle der Stadtsparkasse Gunzenhausen ist auch nach Schalterschluss am Abend des 14. März 2017 Hochbetrieb. Dicht gedrängt sitzen die Gäste auf den bereitgestellten Stühlen und lauschen den Reden zur Eröffnung der Ausstellung „Das Abenteuer beginnt im Kopf“. Hier stellen Menschen mit und ohne Behinderung ihren kreativen Schaffensprozess einem breiten Publikum vor. In zwei Workshops haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Einrichtungen von Regens Wagner und der Lebenshilfe Gunzenhausen e. V. sich auf den Weg gemacht, mittels ihrer Phantasie die Welt neu zu betrachten. Am Ende der zweiteiligen Textwerkstatt standen Texte, Textschnipsel und Gedichte, die in einem weiteren Transformationsprozess auf Fahnen aufgeschrieben wurden und kalligrafisch ansprechend gestaltet wurden. Der Entstehungsprozess dieser Texte, von einfachen Schreibübungen, ausgehend von sinnlichen Erfahrungen über Mind Mapping und Clustertechnik bis hin zum fertigen Text, ist in der Ausstellung nachzuempfinden durch entsprechende Exponate.

Der Hausherr, Dieter Riehl, stellv. Vorstand Sparkasse, begrüßt im Namen der Sparkasse die Gäste. Thomas Thill, 1. Vorsitzender der Lebenshilfe e. V., lobt das Engagement der Stadtsparkasse, die nicht nur ihre Räume zur Verfügung gestellt hat sondern die Ausstellung auch finanziell gesponsert hat.

Ein Prozess der Transformation

Michael Seehoff leitete die Schreibwerkstätten und stellt in seiner Rede die mehrfache Transformation der Arbeiten in den Mittelpunkt: erste Schreibübungen, Verdichtung und Überarbeitung des Geschriebenen und anschließend eine weitere künstlerische Transformation zu Plakattexten. Diese Transformation erfolgte vom Wort zur Darstellung. Er selbst fügt einen weiteren Umwandlungsprozess an, indem er, ausgehend von den Teilnehmertexten, diese in neuem Gewand vorstellt und so das Abenteuer im Kopf auch bei den Besuchern der Vernissage entstehen lässt.

In seinem Schlusswort schlägt Dr. Hubert Soyer, der Gesamtleiter der Einrichtungen Regens Wagner einen gewagten Bogen von dem Tun der Workshopteilnehmer zu Wolfgang Goethe und seinen Faust, ohne dabei ins Stolpern zu geraten.

Reporter unterwegs

Das Schreibabenteuer geht auch an diesem Abend weiter: Teilnehmerinnen und Teilnehmer des gerade angelaufenen Workshops „Reporter“ mischen sich unter die Festgäste, führen Interviews mit Block und Bleistift, mit digitalen Aufnahmegeräten und fotografieren. Um „Atmosphäre“ einzusammeln, nehmen sie Kleinigkeiten mit. Sektkorken, Ausstellungsflyer und Servietten wandern in einen Stoffbeutel. Geldbeträge gingen der Sparkasse auf Nachfrage an diesem Abend nicht verlustig.

Noch bis zum 7. April können Besucher der Stadtsparkasse Gunzenhausen die Ausstellung besuchen und haben Gelegenheit, die Texte der Autoren und ihre Arbeitstechniken kennen zu lernen. Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten der Stadtsparkasse zu sehen.

Einen Bericht aus der Lokalpresse zur Vernissage gibt es hier.

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