Der französische Film Alles was kommt startete Mitte August in den deutschen Kinos. Er erzählt vom Leben der Pariser Philosophielehrerin Nathalie, gespielt von Isabelle Huppert. Nach dem plötzlichen Ende ihrer Ehe erfährt sie ein Gefühl der Freiheit und muss ihr Leben neu sortieren. Der Film erhielt bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin den Silbernen Bären für die beste Regie.
Es sprechen einige Argumente für den Besuch dieses Films, viele dagegen.
Pro:
• Wir sehen Isabelle Huppert, die auch mit 63 Jahren noch bezaubernd aussieht (was der Kommentator – in ähnlichem Alter – nicht von sich sagen kann).
• Freunde der guten Kleidung sehen Isabelle Huppert in jeder Szene(!) in einem anderen Kleid/Outfit
• Auch nach 70 Filmen spielt sie alle Mitspieler an die Wand mit ihren spröden Gesten und ihrer Präsenz.
Kontra:
• Es ist ein Film, der von Philosophie handelt aber sie nicht wirklich ins Leben bringt.
• Die politische Realität in Frankreich (unter Präsident Nicolas Sarkozy) wird nicht wirklich einbezogen, bleibt Staffage.
• Wie ein großer Teil der Filme des französischen Films wird geredet, geredet, geredet.
• Eine Grundregel des Schreibens wird damit verletzt: Show, don’t tell
• Der Film hat nicht wirkliche einen Helden (selbst Isabelle nicht)
• Die zu verhandelnden Themen (Trennung nach langer Ehe, Pflege der alten Mutter, Rolle als Oma) werden nur angerissen, nichts wird vertieft.
• Es werden Klischees herangezogen.
• Es wird keine eine spannende Geschichte erzählt: der Film plätschert 100 Minuten dahin ohne jeglichen Höhepunkt.
• Die Bildsprache ist Fernseh-Einheits-Ware.
Es geht auch anders
Wie erfrischend anders dagegen der neue Film von Maren Ade: Toni Erdmann. So, wie er die Globalisierung erklärt und ad absurdum führt, hat M. es schon lange nicht mehr gesehen. Da sollte sich mal Albrecht Müller von den Nachdenkseiten ein Beispiel nehmen. Fazit: Zum Konsum dieses Filmes wird dringend geraten.