Hans Theessink in Town heißt, the blues is in town. Den Blues zu spielen braucht es bei Hans Theessink nicht viel: vier Gitarren, ein paar Mikrofone, einen alten Gitarrenverstärker. Als Schlagzeug setzt er seine Füße ein, die den Rhythmus zusätzlich treiben und die Mundharmonika ersetzt bei einigen Stücken die Begleitmusiker. Zwei Sets à 50 und 40 Minuten spielte er am 18. Mai 2017 im Laboratorium. Vor vielen Jahren war er hier zu Gast und nun, nach mehr als 7500 Konzerten seiner bewegten Karriere sitzt er zur Freude des Veranstalters wieder mit seinen Gitarren auf der Bühne des ältesten Liveclubs Stuttgarts. Das Lab, wie es liebevoll genannt wird, residiert seit seiner Gründung 1972 im ehemaligen Lindensaal in der Wagenburgstraße im Stuttgarter Ostend.
Von der Lagerfeuerklampfe zur Bluesgitarre
Hans Theessink, der aus Enschede, Holland, stammende und heute in Wien lebende Musiker ist mit seinen 69 Jahren ein Urgestein der europäischen Bluesszene und kann es mit seinem virtuosen Saitenspiel und seiner sonoren Stimme mit den Bluesgrößen aus den Vereinigten Staaten aufnehmen. Die Musik aus dem schwarzen Süden hat es ihm seit frühester Kindheit angetan und schnell hat er die Lagerfeuermusik, die er als Jugendlicher auf der Gitarre spielte, gegen die Bluesmusik ausgetauscht. Das und das er sich das Gitarrenspiel selber beigebracht hat, erzählt er mit einem Schmunzeln auf den Lippen.
Heute spielt er den Delta-Blues ursprünglich und unverfälscht. Wenn er auf seiner zwölfsaitigen Gitarre mit dem Bottleneck Leadbelly-Songs spielt, dann ist das seine Verneigung vor diesem großen Künstler, der verschiedene Instrumente wie Akkordeon, Mandoline, Klavier und Mundharmonika spielte aber die zwölfsaitige Gitarre war sein Lieblingsinstrument.
Hans Theessink hat seine Seele an den Blues verloren
Bei einem, der den Blues wie der Teufel spielt, darf der Song Johnny and the Devil nicht fehlen. Das Lied ist ein Uptempo-Bluegrass-Lied über den gescheiterten Versuch des Teufels, die Seele eines jungen Geigenspieles durch einen Packt zu „stehlen“.
Mit einem Chuck-Berry-Song erinnert Theessink an diesem Abend an den vor zwei Monaten verstorbenen König des Rock ’n’ Roll. Aber auch Johny Cash lässt er durch seine Liedern wieder auferstehen.
Seit 47 Jahren veröffentlicht Hans Theessink seine Musik auf Schallplatte
Wer Hanns Theesink an diesem Abend verpasst hat, der kann sich eine seiner Schallplatten kaufen. Über dreißig Alben hat er seit 1970 veröffentlicht. Viele dieser Alben zeichnen sich durch eine überragende Tonqualität aus und haben dafür HiFi-Preise erhalten. Alle Informationen zu seinen Veröffentlichungen gibt es hier.