Die Akademie für gesprochenes Wort und das PEN-Zentrum Deutschland haben einen Wettbewerb ausgeschrieben. Auf das Zitat von Hölderlin: Wächst das Rettende auch? waren Autoren und Autorinnen aufgefordert, Texte einzureichen. Damit regten Akademie und PEN zur literarischen Auseinandersetzung mit individuellen und sozialen Dimensionen der aktuellen Krise und ihrer geistigen Bewältigung an.
Die Verse von Hölderlin verströmen Trost und Zuversicht. Doch worauf fußt die Zuversicht, worin ist die Hoffnung jenseits ihrer rhetorischen Kraft begründet? Welche Einsichten und Aussichten lassen sich aus den Versen gewinnen, welche Erkenntnisse und Erfahrungen mit ihnen verbinden?
Hintergrund des Wettbewerbes
250. Geburtstag von Friedrich Hölderlin: Für das Jubiläum waren rund 700 Veranstaltungen geplanten. Die Corona-Pandemie unterbrach dieses Jubiläum abrupt. Viele Lesungen und Konzerte, Aufführungen und Ausstellungen mussten abgesagt oder verschoben werden. Zugleich wuchs die Sorge um die Auswirkungen der Pandemie. In dieser eigentümlichen und bedrohlichen Konstellation wurde immer wieder auf das Hölderlinwort aus der Hymne Patmos verwiesen: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“. Auf diese Zeilen sollten die Autorinnen und Autoren sich in ihren Texten beziehen.
Am 26. September 2021 wurden die Preisträger, die ihre Texte zum Wettbewerb eingereicht hatten, im Rahmen eines Festaktes im Konzertsaal der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst präsentiert.
Drei Profis aus dem Fach Sprechkunst präsentierten die Texte der Hauptgewinner
Die 6 Hauptgewinner sind:
- Christina Müller: Krise schreibt Geschichte oder Geschichte einer Krise
- Ralf Schwob: Du bist da
- Ruth Erat: Fragile
- Katrin Seglitz: Nuit Blanche
- Simone Trieder: Wichtig sind die Tage, die …
- Dierk Wolters: Selbstbestimmung
Thomas Knubben und Hubert Klöpfer erläutern den Hintergrund zum Hölderlin Zitat
Im Anschluss der Lesungen erläuterte Prof. Dr. Thomas Knubben, Autor, Professor für Kulturwissenschaft u. Kulturmanagement, Mitglied im PEN Deutschland und Jury-Vorsitzender und
Hubert Kloepfer Verleger und Mitglied PEN Deutschland die Bedingungen des Wettbewerbs:
Eingereicht werden konnten Essays, Prosa, Poesie und dramatische Texte mit max. 15.000 Zeichen. Jeder Teilnehmer konnte nur einen Text einreichen. Eine Jury aus 7 Jurorinnen und Juroren entschied über die Zuerkennung des Preises. Alle Texte wurden in einem aufwändig gestalteten Band in der Edition Hubert Klöpfer bei Kröner, Stuttgart veröffentlicht.
Vierhundert Texte wurden begutachtet
Etwa vierhundert Einsendungen hatten die Initiatoren des Wettbewerbes erreicht. Es waren sehr unterschiedliche Texte – berührend, nachdenklich stimmend, vielfach anspruchsvoll sowohl in der Ästhetik, als auch in der Aussage.
Für die sieben Juroren bedeutete es einen schwierigen Entscheidungsprozess für die Auswahl. Insgesamt wurden zwanzig Texte mit einem Preis ausgezeichnet. Sechs Hauptpreise und vierzehn sogenannte Anerkennungspreise. Ein Großteil der Preisträger war bei dem Festakt anwesend und wurde von Prof. Dr. Thomas Knubben und Hubert Kloepfer geehrt.
Alle prämierten Texte werden in eine Anthologie aufgenommen, die im Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, veröffentlicht wurde. Diese ist nun im Handel:
Thomas Knubben, Uta Kutter. Hubert Klöpfer (Hg.)
Wächst das Rettende auch?
Eine Preisfrage
254 Seiten, in Halbleinen gebunden mit Lesebändchen und farbigem Vorsatzpapier
Alfred Kröner Verlag, Preis: 20,00 €
zu erwerben in jeder Buchhandlung Ihres Vertrauens