Elsternest

Nachdenkzeilen – Es ist an der Zeit!

Nachdenkzeilen 1
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Es ist in der gegenwärtigen Situation vielleicht besonders wichtig, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen, wiewohl es m. E. auch in der Vergangenheit richtig und wichtig war, zur Wahl zu gehen. Wenn man sich die Wahlsendungen mit Bürgerbeteiligung angesehen hat, die in den letzten Wochen ausgestrahlt wurden, so kann man feststellen: Von Seiten der Bürger und von Seiten der im Parlament vertretenen Abgeordneten (die uns ja repräsentieren, denn wir haben sie gewählt) geht keine Gefahr für die Demokratie aus. Ganz im Gegenteil! So beherzt und engagiert, wie z. B. am Montag, 11. September, die BürgerInnen mit der Kanzlerin diskutiert haben zeigt das hohe Interesse an der Politik und die Sachkenntnis der BürgerInnen.

Deutsche mit familiären Wurzeln im Ausland verstehen teils diese niedrigen Wahlbeteiligungen nicht, siehe das Interview mit der Schriftstellerin Jagoda Marinić in Kontext Wochenzeitung Nr. 337, die sagt: „Ja, ich gehe immer zur Wahl, als wäre es die feierlichste Sache der Welt.“ An dieser klugen Frau sollen wir uns ein Beispiel nehmen und die Wahl als Feier verstehen: Feiern und zelebrieren wir die Errungenschaft unserer Väter, Mütter, Großmütter, Großväter und aller Ahnen bis hin zu 1848 und gehen wir zur Wahl.

Der Grund, warum es in diesem Jahr besonders wichtig ist, zur Wahl zu gehen und nicht die Demokratie mit Wahlabstinenz zu schwächen, ist dem Umstand geschuldet, dass zum ersten Mal seit 1950 in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine rechte, offen rassistisch auftretende Partei reale Chancen hat, in den Bundestag einzuziehen.

Jetzt heißt es:

1. Wer rechtsextreme Parteien schwächen will, muss unbedingt wählen gehen.
2. Und zwar eine der anderen Parteien, die es sicher in den Bundestag schaffen.

Warum das? Alle Stimmen für Parteien, die bei unter fünf Prozent bleiben, fallen unter den Tisch. Bei der Verteilung der Sitze spielen sie schlicht keine Rolle mehr. Es ist bitter, aber wahr:
Wer Kleinstparteien wählt, nutzt im Kampf gegen Rechts seine Stimme nicht optimal. 

Ich selber habe vor dieser Wahl so lange wie nie mich nicht entscheiden können, wem ich meine Stimme geben soll. Bei den allermeisten Wahlen zu parlamentarischen Vertretungen war mir lange im Vorfeld klar, wem ich meine Stimme geben würde. Mit Hilfe von online verfügbaren Fragenkatalogen, habe ich eine Wahlentscheidung treffen könne, die ich am 24. September mit meinem Wahlzettel dokumentieren werde.

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