Elsternest

Nachdenkzeilen – Warum ich Afrika liebe

nachdenkzeilen
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Als M. morgens ein Interview mit dem Direktor des Max Planck Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena, Johannes Krause, im Deutschlandradio Kultur hörte, ging ihm ein Licht auf. Seine Faszination für Afrika seit der frühen Jugend, die ihn zu längeren Aufenthalten in Kamerun und Zaire führten, sind offensichtlich in seinen Genen angelegt. Denn, so Johannes Krause im Interview am 12.08.2016: „Zum Großteil stammen unsere Gene tatsächlich aus Afrika“. Und weiter führt er aus: „

„Tatsächlich müssen wir sogar sagen, dass die Menschen außerhalb Afrikas genetisch gesehen Afrikaner sind, weil wir sind näher verwandt mit bestimmten Afrikanern als diese Afrikaner mit anderen Afrikanern …“ „Bis vor 10.000 Jahren sahen wir sogar phänotypisch noch aus wie heutige Afrikaner und sind sozusagen nur ein kleiner Ast im Stammbaum der Menschen. Die dicken Äste befinden sich allerdings alle in Afrika. Also insofern müssten wir eigentlich sagen, dass wir alle Afrikaner sind, das wäre eigentlich die richtige Antwort, denke ich, auf diese Frage.“

Und weiter führt Johannes Krause zu Wanderbewegungen aus: „Zusätzlich konnten wir auch zeigen, dass es vor ungefähr 8 – bis 9000 Jahren zu einer großen Einwanderung aus dem Nahen Osten nach Europa kam. Damals kam der Ackerbau und die Viehzucht auf, und das kam einher mit einer ganzen Reihe von Menschen. Das heißt, in den ersten paar hundert oder tausend Jahren wurde fast die gesamte Bevölkerung Europas ersetzt von diesen Neuankömmlingen aus dem Nahen Osten, die den Ackerbau und die Viehzucht dort mitgebracht haben. Solche Kapitel hat es immer wieder in der Menschheitsgeschichte gegeben.“

Wenn M. über diese Thesen nachdenkt, wird ihm noch einmal die ganze Absurdität des völkischen Ansatzes der rechtspopulistischen AfD und Pegida bewusst. Die sprechen von einer „Umvolkung“. Vor dem Hintergrund dieser Forschungen müsste man konsequenter Weise von einer „Rückvolkung“ sprechen. Diese Einwanderungsbewegungen haben doch erst unsere Kultur hervorgebracht. Eine Bereicherung also. M. hat auch seine Zeit in Afrika als Bereicherung erlebt. Wunderbare Menschen hatte er damals dort kennen gelernt.

 

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