Elsternest

Willie Nelson – Ein Outlaw will es noch mal wissen

Willie Nelson 2009 Konzert Farm Aid
Von Larry Philpot from Indianapolis – Willie Nelson 2009 beim Farm-Aid-Konzert. Cropped, bearbeitet Uploaded by Adrignola, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15366132

Gerade ist er 89 Jahre alt geworden, da will Willie Nelson es noch einmal wissen und kündigt eine Tournee durch die USA an. Seinen Geburtstag feierte der bekannte Outlaw-Country-Musiker am 29. April. Im amerikanischen Musik-Business versteht man unter Outlaw-Country oder Outlaw-Bewegung die Auflehnung einiger überwiegend texanischer Country-Musiker in den 70ziger Jahren gegen das Nashviller Establishment. Johnny Cash gehörte mit seiner rebellischen Art und seinen Liedern über Strafanstalten und Revolverhelden seit Ende der 1960er Jahre zu den Wegbereitern der Outlaw-Bewegung. Die Outlaw-Musik orientierte sich sehr viel mehr an den klassischen Wurzeln der Country-Musik als der damals weit ins Pop-Lager abgedriftete Nashville Sound.

Auf allen Konzerten von Willie Nelson dabei: Seine Gitarre Trigger

Wieder auf der Tournee dabei, seine Gitarre Trigger. Seit 1969 spielt er dieses Instrument, eine akustische Martin N-20 Gitarre. Willie Nelson ließ in das Instrument einen Tonabnehmer integrieren.

Bei mehr als 10.000 Auftritten stand er mit dieser Gitarre auf der Bühne. Über die Jahre wurde sie soweit abgenutzt, dass sich eine Öffnung in der Decke ausbildete. Trigger hat durch diese Abnutzungen eine eigene Klangcharakteristik gewonnen.

Finanziell kein Outlaw

Finanziell ist Willie Nelson heute sicher kein Outlaw mehr. Obwohl die Steuerbehörde wegen 16 Millionen US Dollar Steuerschulden seinen Besitz, darunter einen eigenen Golfplatz und eine Ranch beschlagnahmte, konnte er das alles durch die Einnahmen seiner Platten tilgen. Jahrelang ging der Erlös seiner Alben vollständig an das Finanzamt. Drei Jahre später war er Schuldenfrei. Im selben Jahr erhielt er die größte Auszeichnung, die die Countrymusik zu vergeben hat: Er wurde in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Mittlerweile gehört ihm auch wieder ein Golfplatz und er ist wieder Multimillonär.

Trotz dieses großen Reichtums pflegt Willie Nelson weiterhin das Bild eines Mannes, der am Rande der Gesellschaft steht: Bart und lange, zu Zöpfen geflochtene Haare sind zu seinem Markenzeichen geworden. Ja und seine Gitarre Trigger, die er natürlich wieder bei dieser Tour spielen wird.

Pünktlich zu seinem Geburtstag und seiner Tournee hat er ein weiteres Album veröffentlich: „A Beautiful Time“. (Studio-Solo-Album Nummer 72!) Zwei weitere Longplayer hat er bereits innerhalb des letzten Jahres veröffentlicht.

Beispiel gefällig? I Don’t Go To Funerals. Darin singt Nelson:

„Mein Leben war wie ein Wunder. Ich habe meinen Platz in der Zeit gefunden. Ich werde aber nicht zu Beerdigungen gehen – und schon gar nicht zu meiner!“

Ein gnadenlos cooler Song, der tatsächlich zum Tanzen animiert. Die anderen vier gemeinsam mit Buddy Cannon geschriebenen Songs schlagen in die selbe Kerbe: Liebe, Tod und Teufel – ich habe gelebt, gewonnen und verloren. Country-Musik lebt von Geschichten, die werden geliefert!

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