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Johnny Cash – The Man in Black würde heute 90

Johnny Cash Zum Abspielen des Songs „The man cames around“ auf das Bild klicken

Johnny Cash kam am 27.02.1932 in Kingsland, im US-Bundesstaat Arkansas, zur Welt. In seiner Geburtsurkunde standen anstelle des Vornamens nur zwei Buchstaben: J.R. Cash. Erst als er in die Armee eingezogen wurde, änderte er amtlich seinen Namen in John.

Früh kam Johnny Cash mit Gospels und Spirituals in Berührung

Bereits mit sechs Jahren begann für J. R. die Plackerei auf den Baumwollfeldern, dieselbe „back-breaking labour“, die zur Zeit der Sklaverei vorwiegend Sache der Schwarzen gewesen war. Hier sang mit den schwarzen Jungs Gospels und Spirituals. Mit zehn Jahren schenke ihm seine Mutter eine Gitarre.

Schon früh war er bekannt für seinen sogenannten „Boom-Chicka-Boom“-Sound und seine markante Bassbariton-Stimme mit der er Countrysongs Gospel und Spirituals sang. Ein Thema zog sich aber durch sein ganzes Leben: Sein Glaube an Jesus Christus. Immer wieder gab ihm dieser Glaube Halt in schweren Zeiten, die er durchlebte. „Glaube ist nichts für Weicheier“, soll er einmal gesagt haben.

2002 interpretierte Johnny Cash auf seinem Album American IV: The Man Comes Around den Song neu.

Ich trage diese Krone aus Dornen,
auf meinem Thron der Lügen,
voll von zerrütteten Gedanken,
die ich nicht reparieren kann.
Unter den Flecken der Zeit,
werden die Gefühle verschwinden
Du bist jemand anderes
und ich bin noch immer hier!

Sein Glaube half ihm, seine Drogensucht zu überwinden. Bis zu hundert Amphetamin-Tabletten
konsumierte er in seinen schwärzesten Zeiten. Das führte zur Scheidung von seiner ersten Frau Vivian Liberto, Gewaltausbrüchen auf der Bühne und einigen Konzertabsagen.

Seine Frau June Carter stand ihm zur Seite

Seine Bandkollegin und spätere Ehefrau June Carter stand Cash bei seinem schwierigen Entzug zur Seite und schirmte ihn vor allem von Leuten ab, die ihm Tabletten besorgt hatten. Am 11. November 1967 gab Cash an der Highschool von Hendersonville sein erstes Konzert in nüchternem Zustand. Seit mehr als zehn Jahren.

Legendäre Konzerte

In den frühen 1970er Jahren begann Cash, nur noch in schwarzer Kleidung aufzutreten, was ihm den Beinamen „Man in Black“ einbrachte. Seine Kleidung stand in starkem Kontrast zu den sonst üblichen farbenfroh-kitschigen Hemden der Country-Musiker dieser Zeit. Er setzte damit ein Zeichen der Solidarität mit den Inhaftierten in den amerikanischen Gefängnissen. 1968 spielte er für sie in der kalifornischen Strafanstalt Folsom State Prison. Kurze Zeit später konzertierte er im Gefängnis San Quentin. Beide Konzerte wurden aufgezeichnet. Filme und Platten von diesen Konzerten festigten seinen Ruf als herausragenden Musiker.

Im Juni 1971 veröffentlichte Cash den Song Man in Black. Das gleichnamige Album war die achte und zu Cashs Lebzeiten letzte Nr.-1-Platzierung eines seiner Solo-Alben in den Country-Charts.
Er machte fortan Musik für die, die in der Gesellschaft als gescheitert galten oder die es im Leben schwer hatten. In dem Lied eräutert er, warum und für wen er das Schwarz trägt:

Ich trage das Schwarz für die Armen und die Zerschlagenen,
die im hoffnungslosen, hungrigen Teil der Stadt leben,
Ich trage es für den Gefangenen, der schon lange für sein Verbrechen bezahlt hat,
Aber er ist dort, weil er ein Opfer der Zeit ist.

Zitat aus dem Song

Der christliche Glaube stand im Mittelpunkt seines Lebens

Eins der letzten Lieder, die Johnny Cash in seinem Leben geschrieben hat, beweist noch einmal eindrucksvoll, welche große Rolle der christliche Glaube für Johnny Cash gespielt hat. Es handelt von der Wiederkunft Christi und von der Vorstellung vom Jüngsten Gericht, so wie in der Offenbarung des Johannes beschrieben. Viele Elemente, die in das Lied einflossen, sind aus der Apokalypse übernommen. Schnell wird klar, der Mann, der hier wieder kommt, ist Jesus Christus. Cash nennt ihn das Alpha und Omega, so wie auch die Offenbarung von Jesus im Text von Johannes spricht.

The Man Comes Around – Lyrics-Übersetzung zum Video

[gesprochener Prolog]:
Und ich hörte gleichsam ein Donnergrollen, und eines der vier Tiere sagte:
„Komm und sieh.“ Und ich sah. Und siehe da, ein weißes Pferd.

[Lied]:
Da ist ein Mann, der herumgeht und Namen aufnimmt.
Und er entscheidet, wen er freilässt und wen er tadelt.
Es werden nicht alle gleich behandelt werden.
Es wird eine goldene Leiter geben, die nach unten führt.
Wenn der Mann auftaucht.

Die Haare auf deinem Arm werden sich aufstellen
Bei dem Schrecken in jedem Schluck und in jedem Sup.
Wirst du von dem letzten angebotenen Becher trinken
Oder verschwindest du in der Erde des Töpfers
Wenn der Mann vorbeikommt?

Hört die Trompeten, hört die Pfeifer.
Einhundert Millionen Engel singen.
Scharen marschieren zur großen Kesselpauke.
Stimmen, die rufen, Stimmen, die weinen.
Einige werden geboren und einige sterben.
Das Reich von Alpha und Omega ist gekommen.

Und der Wirbelwind ist im Dornenbaum.
Die Jungfrauen trimmen alle ihre Dochte.
Der Wirbelsturm ist im Dornenbaum.
Es ist schwer für dich, gegen die Stacheln zu treten.

Bis Armageddon, kein Schalam, kein Schalom.
Dann wird der Hühnervater seine Hühner nach Hause rufen.
Die Weisen werden sich vor dem Thron verneigen.
Und zu seinen Füßen werden sie ihre goldenen Kronen werfen
Wenn der Mann zu sich kommt.

Wer ungerecht ist, soll weiterhin ungerecht sein.
Wer rechtschaffen ist, der sei gerecht.
Wer schmutzig ist, der sei noch schmutzig.
Hört euch die Worte an, die schon lange niedergeschrieben sind,
Wenn der Mann zu sich kommt.

Hört die Trompeten, hört die Pfeifer.
Einhundert Millionen Engel singen.
Scharen marschieren zur großen Kesselpauke.
Stimmen, die rufen, Stimmen, die schreien.
Einige werden geboren und einige sterben.
Das Reich von Alpha und Omega ist gekommen.

Und der Wirbelwind ist im Dornenbaum.
Die Jungfrauen sind dabei, ihre Dochte zu trimmen.
Der Wirbelsturm ist im Dornenbaum.
Es ist schwer für dich, gegen die Stacheln zu treten.

In gemessenem Zentner und Pfennigpfund
Wenn der Mann vorbeikommt.

[gesprochener Epilog]:
Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier Tiere
Und schaute und siehe da: Ein fahles Pferd.
Und der, der auf ihm saß, hieß Tod,
Und die Hölle folgte ihm nach.

Er hat die letzten Wochen seines Lebens nur noch drei Sachen gemacht:
Gegessen, geschlafen und Musik aufgenommen. Coverversionen von Weggefährten und dazu noch alte Spirituals. Schwarze Glaubenslieder der Sklaven, wie schon zu Beginn seiner Karriere. Hunderte von Liedern spielte er ein. Damit hat er sich einen Platz in dem himmlischen Orchester verdient. Heute vor 90 Jahren wurde er geboren. Seine Musik wird immer einen festen Platz im Herzen seiner Fans haben.

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