Eine besondere Herausforderung stellt ein Reifenwechsel im Winter dar. Nicht nur das fehlende Tageslicht stellt M. an diesem Abend vor eine Herausforderung sondern vor allem die Kälte von minus 15°C.
Außerdem hat seine Tochter bei dem Truck ihres Mannes auch noch nie einen Reifenwechsel vorgenommen und so gilt es erst einmal, die dazu notwendigen Werkzeuge im Truck zu lokalisieren und herauszulegen.
Der Wagenheber ist so verzwickt untergebracht, mit zwei Sechskant-Muttern befestig, dass dessen Herausschrauben nicht so einfach ist. Wie gut, dass D., ein guter Freund von H., sich angeboten hat, beim Reifenwechsel zu helfen. Er besorgt erst einmal einen Wagenheber. Danach werden die Schrauben des Vorderrads gelöst. Welche Ernüchterung, als sich herausstellt, dass eine Schraube nur mit einem Spezialaufsatz zu lösen ist. Diese Ausführung soll es potentiellen Dieben erschweren, die Reifen zu demontieren. In Seattle war das vielleicht sinnvoll, in Jamestown absolut nicht. Hier werden noch nicht einmal die Eingangstüren zu den Häusern zugeschlossen, wenn man nur kurz mal außer Haus ist.
D. fährt schnell zu einer Werkstatt, die, wie in den USA üblich, bis 20 Uhr geöffnet hat und besorgt den notwendig Adapter. Danach geht alles sehr schnell: Reifen demontieren, Ersatzreifen montieren und den „Plattfuß“ auf die Ladefläche hieven. Alles andere wird am nächsten Morgen gemacht, wenn die Sonne die Szene beleuchtet. Vielleicht landet der defekte Reifen auch bei dem Reifenservice von Les Schwab, den M. damals auf der Fahrt von Seattle nach San Francisco in Anspruch nehmen musste, als er einen Platten auf der Autobahn bekam.