Jede Woche bekommt M. eine Biokiste aus Vaihingen geliefert. Die jungen Männer, die ihm die Kiste auf die Terrasse abstellen, sind freundlich. In den Sommermonaten enthält die Kiste große, knackige Salate, die, angereichert mit Käsewürfeln und einigen Scheiben Schinken, eine vollständige Abendmalzeit für M. darstellen.
M. hatte sich bei der Zubereitung des Salates ein wenig bebiert und glaubte, es läge an der berauschenden Wirkung des Gerstensaftes, als er beim wiederholten Zustechen mit seiner Gabel eine kleine grüne Raupe erblickte. Sie hatte offensichtlich in den Blättern nicht nur den Transport vom Biohof in seine Wohnung überlebt sondern auch die mehrfache Waschung des Salates. Er stupste sie vorsichtig mit den Zinken seiner Gabel an und sie kroch munter über das Käsestück zum nächstgelegenen Salatblatt. Offensichtlich wollte sie dort fressen. Aber ein mit Essig-Öl-Senfsauce angemachter Salat ist für eine kleine, nimmer satte grüne Raupe nicht bekömmlich. M. konnte sie nur den Tiefen seines Biomülls anheimgeben.