Elsternest

Das Schriftstellerhaus wird 30 Jahre alt

30jahre_schriftstellerhaus
Das Schriftstellerhaus feierte sein 30jähriges Bestehen im Max-Bense-Forum. Zugegeben, dieser Raum in Keller der Stadtbibliothek ist nicht gerade einladend und strahlt den Charme einer Kommandozentrale aus. Das schreckte die Freunde des Stuttgarter Schriftstellerhauses nicht ab, den Mitbegründer, Helmuth Pfisterer, gebührend zu feiern. Helmuth Pfisterer, der wortgewandte Dichter in schwäbischer Mundart, verstarb 2010. Er hinterließ einen unveröffentlichten Text, den das Schriftstellerhaus nun zu seinem 30jährigen Jubiläum in der Edition Kanalstraße 4 veröffentlicht hat.

Irene Ferchl, die Vorsitzende des Vereins, sprach die Eingangsworte. Titus Häussermann, Verleger der Schriften von Helmuth Pfisterer, ließ Stationen des Lebens des Schriftstellers aufleuchten, beschrieb den Dichter als liebenswert-dickschädlig, ein schwäbisches Urgestein.

jubiläumsbuchSigne Sellke und Gilbert Fels haben den nachgelassenen Text „Der Pascha sitzt in seinem Ausguck und schaut ein Plätzchen“ editiert und lasen Ausschnitte daraus. Das Langgedicht beschreibt präzise den Platz vor der Pauluskirche, nimmt die Kirchgänger in den lyrischen Blick und philosophiert über das Gesehene. Das alles, nicht wie bei Pfisterer üblich in Mundart, sondern in Hochdeutsch.

Musikalisch untermalten den Abend Katharina Wibmer (Geige) und Frank Eisele (Akkordeon). Helmut Pfisterer hatte oft bei seinen Lesungen auf die Musik der beiden zurück gegriffen.

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