Wie kommt Buddha ins Tal des großen Königs? Dem Reiseführer zu La Gomera kann M. entnehmen, dass das Tal des großen Königs (Valle de Gran Rey) vor Jahren Aussteigern als Ziel ihrer Träume gegolten hat. Als erstes kamen Hippies aus Kalifornien und Vietnam-Deserteure. Ihnen folgten alleinerziehende Väter und Mütter. Anfangs lebten die Aussteiger noch in Höhlen. Heute in festen Häusern, die sie mittlerweile an die Touristen vermieten, die mit TUI hier anlanden (genau wie M. es gemacht hat).
Esoteriker und Traumtänzer sind hier immer noch anzutreffen, schaut M. sich die Angebote an „Heilmassagen“ und Yogakurse an, die man allenthalben an den Häusern finden kann. Es gibt hippiehaften Schmuck, Reiki-Massagen und Selbsterfahrungsangebote. Bunt verzierte Häuser erinnern an Entwürfe von Miró. Aber auch der Buddha ist vertreten. In vielen Vorgärten und an Hauswänden findet man ihn.
Besonders geschmacklos ist allerdings diese Figur des Buddha vor der Gomera Lounge Pianobar am Playa de la Calera, die M. am Ende seiner heutigen Wanderung von seiner Unterkunft zum Strand entdeckt. Die Bettelschale wird als Aschenbecher misbraucht. Da hilft auch nicht, dass hier täglich kostenlose Konzerte nach Sonnenuntergang stattfinden, bei denen die Musiker durch Spenden der Gäste entlohnt werden. Auch eine Form des freiwilligen Gebens, genau wie das Füllen der Bettelschale eines buddhistischen Mönches.