Mit Ruth Brown möchte ich meine kleine Serie über Musikschwestern im frühen Rock ’n’ Roll, Rhythm and Blues, Rockabilly, Gospel, Blues, kurz Frauen im Rock, beenden. Mit dieser Serie verbeuge ich mich vor diesen Ausnahmekünstlerinnen. Sie waren Wegbereiterinnen für alle Musikerinnen, die heute wie selbstverständlich auf der Bühne stehen und uns mit ihrer Kunst glücklich machen, wobei von einer Geschlechterausgeglichenheit bis heute nicht die Rede sein kann.
Ruth Brown wurde am 30. Januar 1928 geboren und starb achtundsiebzigjährig am 17. November 2006. Sie war eine der populärsten US-amerikanischen Rhythm ’n’ Blues-Sängerinnen der 1950er Jahre.
Rat an angehende Sängerinnen: Schaut auf Ruth Brown
Hört euch das mal an, liebe angehende Sängerinnen: Hier ist kein Instagram-Star mit Pult-Mikro am rumhauchen. So hört sich eine Stimme an, die sich jahrelang unverstärkt gegen Saxophone und Schlagzeug behaupten musste!
Das ist die große Ruth Brown, der andere Megastar der R’n’B-Welt, die jahrelang derart fleißig den schwarzen Club-Circuit der Südstaaten bespielte, dass es deswegen bald einmal hieß, «In the South Ruth Brown is better known than Coca-Cola». Und wie LaVern Baker war sie dank einigen Hits urplötzlich im Radio Weißer Mittelschichtsfamilien zu hören. Da gab es etwa diesen einen Song, der „Lucky Lips“ hieß (der Jahre später grauenhaft zu „Rote Lippen soll man küssen“ verdeutscht wurde).
Quelle: Watson und „Projekt Women in Rock“