Wieder veranstaltete Günter Guben seine legendäre Faschingsdienstagslesung. In diesem Jahr fand sie unter dem Titel „Narrenlob und Fettzugabe“ in der Galerie InterArt statt. Er hatte Olaf Nägele dazu eingeladen. Beide kommen aus Esslingen und kennen sich seit langem. Günter Guben las aus seinem großen Repertoire von Alltagsbeobachtungen. Er versteht es, Begebenheiten wie unter einem Brennglas zu fokussieren und so die Absurditäten des Alltags aufscheinen zu lassen. In seiner ihm eigenen, humorvollen Art las er seine Texte. Seinen Hut, ohne den man ihn sonst nie sieht, hatte er gegen einen stattlichen Zylinder ausgetauscht, der ihm einen gravitätischen Anstrich verlieh.
Olaf Nägele stellte seine Texte in ganz anderem Duktus vor. In einem mit Reißverschlüssen übersäten Jackett und mit Schiebermütze bekleidet, machte er einen verschmitzt verschlagenen Eindruck, erzählte vom schwäbischen Alltag und las im Plauderton seine Texte, ein nahtloser Übergang. Betrachtungen über seine Mitmenschen, ihre Dialoge und Redewendungen, die er in schwäbischem Dialekt vortrug. Seine Texte liegen alle in gedruckter Form vor, sie sind im Silberburg-Verlag erschienen. Olaf Nägele betreibt in Esslingen eine Werbeagentur. Dort drechselt er Texte für seine Auftraggeber.
Im Anschluss an die Lesung luden die beiden in die Taverne Odyssia im Bohnenviertel ein. Ein gelungener Ausklang für einen humorvollen Abend.