Elsternest

Laura Vinogradova und das Leben am Fluss

Laura Vinogradova

Laura Vinogradova hat einen Roman geschrieben und ihm den Titel Wie ich lernte, den Fluss zu lieben gegeben. Laura Vinogradova ist eine lettische Autorin. Sie ist in Lettland vor allem durch ihre Bücher für Kinder bekannt geworden. Nach ihrem Betriebswirtschaftsstudium an der Technischen Universität Riga wandte sie sich mit 30 Jahren dem Schreiben zu.

Das Buch erhielt den Europäischen Literaturpreis

Wie ich lernte, den Fluss zu lieben (Originaltitel Upe, übersetzt von Britta Ringer) ist der erster Roman der 40-jährigen Autorin. Mit dieser Novelle schaffte sie es auf die Shortlist für den jährlichen Lettischen Literaturpreis und wurde 2021 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet. Nun liegt der Roman in deutscher Übersetzung in der Reihe schöne Bücher vor. Diese Reihe wird mit Literatur aus zehn unabhängigen Verlagen gestaltet. Der Paparento Verlag hat dieses Buch der Reihe beigesteuert. Alle Bücher – vom historischen Roman über Krimi und Mysterie bis zu Science Fiction oder Satire – sind bibliophil gestaltet: Hardcover mit Fadenbindung und Lesebändchen zur Orientierung. Jeder Band ist optisch ähnlich gestaltet, immer mit einer farbigen „Banderole“, wobei sich die Farbe von Titel zu Titel ändert.

Rute kehrt ins Leben zurück

Die Protagonistin des Romans ist Rute, in deren Leben einiges schief gelaufen ist. Ihre Schwester ist seit vielen Jahren verschollen, die Mutter sitzt im Gefängnis und über ihren Vater weiß sie so gut wie nichts. Als der Vater stirbt, reist sie von der Stadt, in der sie lebt, aufs Land und verbringt einige Zeit in dessen Haus. Ihre Mutter hatte immer wieder ihre Partner gewechselt. Viel Gewalt hat sie von ihren Stiefvätern erlebt.

In ihrer Auszeit aus ihrem Leben in der Stadt und von ihrem Mann lernt sie neue Menschen kennen und hat Zeit, zu sich selbst zu finden. Schlussendlich erkennt sie, was wichtig für sie ist und findet neuen Lebensmut. In 17 kurzen Kapiteln schildert Laura Vinogradova diese Reise von Rute zu sich. Die Sprache ist verknappt, einen wehmütiger Ton hat dieser Roman und strahlt doch eine besondere Kraft aus.

Viele Kapitel schließt Laura Vinogradova mit Briefen ab, die Rute an ihre Schwester Diana schreibt. Obwohl sie nicht weiß, ob ihre Schwester noch lebt, teilt sie ihr ihre Seelenlage mit. So kommt sie schrittweise wieder sich selbst und ihrem Mann Stefan näher. Am Ende erkennt der Leser, dass Rute ihre tiefe Verletzung und innere Vereinsamung überwinden kann.

Wie ich lernte, den Fluss zu lieben
Roman
120 Seiten, gebunden, mit Lesebändchen
Paperento Verlag/Edition Wannenbuch, Preis: 16 €

zu erwerben in jeder Buchhandlung Ihres Vertrauens

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