Heute eine wunderschöne Wanderung zur Wingertsbergwand gemacht. M. traf sich mit Susanne und ihrer Wandergruppe. Die kennen sich hier in der Gegend aus, wanderten schon häufig durch die vulkanisch geprägte Landschaft rund um den Laacher See. An der Wingertsbergwand kann M. sehr schön die Schichtung der Asche sehen, die hier vor 13.000 Jahren nieder geregnet ist.
Das Ablagerungsprofil zeigt die kraternahe Schichtabfolge der Laacher Seeeruption. Jede Einzellage und auch die sogenannten Schichtpakete sind Zeugnisse der gewaltigen Kräfte, die bei dem Ausbruch freigesetzt wurden. Gut sind die verschiedenen Transportprozesse zu erkennen und wie das vulkanischen Materials die ursprüngliche Landschaft tief unter sich begrub. Nicht nur ist das erdgeschichtliche Denkmal ist für Vulkanforscher von globaler Bedeutung, nein, auch Susanne suchte hier nach den berühmten Halbedelsteinen, die Haüyn: kleine hellblaue Steinchen, nicht größer als ein Stecknadelkopf.
Von der Wingertsbergwand geht es weiter zur Teufelskanzel. Diese hatte M. schon gestern erwandert. Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf den Krufter Waldsee und ins Rheintal hinein. Über den 413 m hohen Krufter Ofen (auch ein Vulkan) geht es hinab zum Laacher See. Auch an dessen Ufer wieder Zeugnisse des vulkanischen Umfeldes: von den unterirdischen Gasen angetrieben, steigen Blasen auf. Es blubbert ganz ordentlich. Hoffentlich dauert es noch sehr lange, bis hier wieder ein Vulkan ausbricht, denkt M. Das wäre das Ende der Zivilisation in Europa, wenn er mit der gleichen Heftigkeit ausbräche wie vor 13.000 Jahren, als seine Asche bis nach Skandinavien und Norditalien getragen wurde.