Seit die Coronakrise Veranstaltungen im Schriftstellerhaus verunmöglichte, hat der Vorstand des Vereins beschlossen, einen Podcast zu produzieren. In den Folgen werden neue literarische Werke vorgestellt, die von Schriftstellerinnen und Schriftstellern geschrieben wurden, die eine Beziehung „zum Häusle“ haben, wie die Mitglieder des Vereins ihr kleines Haus in der Kanalstraße 4 liebevoll nennen. Darüber hinaus werden Informationen rund um die Aktivitäten des Schriftstellerhauses und Buchempfehlungen gegeben.
Dieser Podcast kann natürlich nicht die lebhaften Diskussionen über Bücher und Texte im Haus ersetzen, bietet aber einen gewissen Ersatz für die ausgefallenen Veranstaltungen. In der ersten Folge der Reihe war der damalige Stipendiat Yevgeniy Breyger zu Gast bei Astrid Braun, Geschäftsführerin des Vereins, und Wolfgang Tischer. Wolfgang Tischer ist auch der „Mann an den Reglern“. Er bringt als zweiter Vorsitzender des Vereins viel Erfahrung mit der Produktion von Podcasts ein. Schon vor Jahren hat er auf seiner eigenen Plattform, Literaturcafé.de, damit begonnen.
Moritz Heger ist Autor und Gymnasiallehrer
Zwei Schriftsteller aus dem engeren Zirkel des Schriftstellerhauses waren in Folge 5 (Moritz Heger) und Folge 6 (Fabian Neidhardt, ehemaliges Vorstandsmitglied) zu Gast. Moritz Heger ist der erste Vorsitzende des Vereins Stuttgarter Schriftstellerhaus e. V. Er hat im Februar seinen zweiten Roman vorgelegt, erschienen in dem renomieren Diogenes Verlag. In Aus der Mitte des Sees erzählt Moritz Heger von dem Benediktinermönch Lukas, der nach dem Austritt eines etwa gleichaltrigen Mitbruders Andreas von widerstreitenden Gefühlen beherrscht wird. Andreas hat das weltliche Leben gewählt und eine Familie gegründet, ist Vater geworden. In langen, inneren Monologen sinniert der zurückgebliebene Mönch Lukas über sein Leben nach. Der Autor taucht in den stetig strömenden Gedankenfluss des Mönchs Lukas ab, der seinen Lebensweg in Frage stellt.
In seinem Brotberuf ist Moritz Heger Lehrer für evangelische Religion und Deutsch Er ist seit vielen Jahren Gymnasiallehrer für Deutsch und evangelische Religion am evangangelischen Heidehof-Gymnasium Stuttgart.
Eine schwieriges Thema ungewöhnlich erzählt
In der neuesten Folge stellt Fabian Neidhardt seinen neuen Roman „Immer noch wach“ vor und erzählt, wie der Roman entstanden ist und wie er über eine Agentur den Haymon Verlag gefunden hat. Sein Roman handelt vom endgültigen Abschied (durch Tod) und vom Neubeginn. Die harte und aufwühlende Geschichte des 30jährigen Alex erzählt Fabian Neidhardt rasant und einfühlsam, auf stetig wechselnden Zeitebenen.
Es ist natürlich besonders schön, in den Folgen des Podcasts so unmittelbar an der Arbeit des Stuttgarter Schriftstellerhauses und der an der Arbeit der ihm verbundenen Autorinnen und Autoren teilnehmen zu können. Für Freunde des Hauses und der Literatur ist dieser Podcast ein „Muss“