Elsternest

Tagebücher zeigen, was vom Tag übrig bleibt

Meine Tagebücher 1980-2021

Tagebücher begleiten mich seit Anfang der 80ger Jahre des letzten Jahrhunderts. In Zeiten großer Veränderungen begann ich, meine Eindrücke und Erlebnisse festzuhalten. Meine Sammlung misst mittlerweile 1,32-Regalmeter. Gedanken und Erlebnisse halte ich derzeit im Tagebuch Nr. 64 fest.

Ein Register leistet gute Dienste

Mein Register sind Jahreskalender mit Monatseinteilungen. Seit 1973 sammel ich sie (ganz rechts im Bild). Sie dienen mir als Stichwortregister, um auf Ereignisse in den Tagebüchern schnell zurückgreifen zu können: Veranstaltungen, Titel von Büchern (die ich gerade lese), Filme, Reisen (von wann bis wann, wohin).

Seit Anfang der neunziger Jahre nutze ich den PC, um Dinge festzuhalten. So zum Beispiel alle meine Tonträger: Langspielplatten, Compact Discs, Musik-Cassetten. Gerade habe ich den 1.600. Datensatz dort angelegt. Ohne diese Datenbank könnte ich in meiner Sammlung nicht auf selten gespielte Platten zugreifen. Den Grundstein für diese Datenbank habe ich – genau wie die Tagebücher – in einer Umbruchphase gelegt.

Datenbanken unterstützen die Arbeit

Bücher und Filme landen in einer anderen Datenbank. Gerade im fortschreitenden Alter (Stichwort Demenz) sehr hilfreich, wenn ich eruieren will, ob ich einen Tatort oder einen Spielfilm schon mal gesehen habe, der in der Wiederholung ausgestrahlt wird.

Die Register und die Tagebücher wiederum dienen als Grundlage eines weiteren Kompressionsschrittes: Fortlaufend von 1970 (dem Jahr meines Eintritts in das Berufslebens) schreibe ich wichtige Ereignisse des Jahres in komprimierter Form in ein Word-Dokument, das ich „Lebensdaten“ genannt habe (da bin ich in Episode 3). Man will ja seinen Erben und der Nachwelt einen Überblick verschaffen, was der Seehoff so getrieben hat. Ob ich meine Tagebücher meiner Tochter vererben will, dazu habe ich mit noch kein abschließendes Urteil gefällt. Eventuell verfüge ich testamentarisch, dass sie dem Deutschen Tagebuch Archiv zugeführt werden.

Tagebücher, eine Familientradition

Auch schon meine Eltern haben Tagebücher geschrieben: Meinem Vater verdanke ich Aufzeichnungen, die sein Leben bis zur Heirat mit meiner Mutter beschreiben. Viele, mir lange verborgenen Informationen, habe ich daraus erfahren. Meine Mutter wiederum hat in Tagebüchern ihre Jugendfahren und ihr Leben in der Phase der Ablösung vom Elternhaus beschrieben.

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