Elsternest

USA-NW: Von Newport nach Florence

Freitag, 9. September 2022: Der 4. Tag der Reise

Baumscheibe

Zum ersten Mal ein „echtes“, amerikanisches Frühstück im Hafen von Newport genossen. Mit einer Portion werden M. und seine Frau gut satt. Frühstück ist für T. nicht ihre präferierte Mahlzeit. Gleich neben dem Frühstückscafé die Baumscheibe eines 2.500 Jahre alten Riesenmammutbaums (Sequoiadendron giganteum) bewundert. Das heutige Etappenziel ist Florence.

Baumringe als Zeitachse
von 500 vor Christus bis zur seiner Fällung 1950 reichen die Baumringe. (44 v.Chr. Tod Cäsars)

Zu diesen Sequoia-Bäumen im Redwood Park zieht es T., seit sie beschlossen haben, an die Westküste zu fahren. M. ist fasziniert, dass dieser Baum schon die Regentschaft von Julius Cäsar „erlebt“ hat.

In den USA ist alles größer

Haifischmaul

Doch bevor es in den Wald geht, geht es ins Wasser, genauer ins Aquarium von Newport. Hier bewundern M. & T. die Vielfalt der Meerestiere, die in allen Farben und Formen durchs Wasser gleiten oder sich an Felsen festgesetzt haben. Ein langwieriges Tauchtrainig wäre von Nöten, wollte M. all‘ diesen wundervollen Wesen in Pazifik begegnen. So ist es einfach: hinter riesigen Aquarienscheiben schwimmen sie elegant dahin. M. & T. treffen auf zwei deutsche Frauen, die ihrem Akzent nach aus Franken stammen. Richtig. Seit mehr als dreißig Jahren leben sie in den USA. Sie geben einen guten Rat: „Wenn ihr hier zurecht kommen wollt, lasst alle eure deutschen Vorstellungen fahren“. Wie recht sie haben! Welche Schwierigkeiten hat M., sich auf diese Art der Reise einzulassen: jeden Tag weite Strecken fahren und am Morgen nicht zu wissen, wo er am Abend schlafen wird. Die riesigen Autos, die Weite des Landes, jeden Tag viele Meilen zurücklegen, mit allem ist M. anfänglich überfordert. Er ist froh, dass nach den ersten Tagen, die er ganz allein gefahren ist, T. das Steuer übernimmt. Auch sie hat Schwierigkeiten mit der Situation aber zu zweit geht es deutlich einfacher.

Riesige Trucks als Personenkraftwagen
Riesige Trucks als Personenkraftwagen

Er erinnert sich noch gut an den Besuch eines Supermarktes vor einem halben Jahr zusammen mit seiner Tochter: Die Größe der Anlage, die Größe der Packungen (man muss sich das wie eine überdimensionierte Metrofilliale vorstellen), all dass führte dazu, dass M. Beklemmungen bekam und zusah, den Laden schnell wieder zu verlassen.

Florence ist das heutige Etappenziel

Von den Fischen zurück auf die Straße, über eine Brücke, die die Einfahrt zum Newporter Hafen überspannt führt der Highway 101, der hier Oregon Coast Highway heißt, die beiden Reisenden weiter gegen Süden. Spektakuläre Ausblicke auf den Pazifik lassen sie nur langsam gegen Süden kommen. Immer wieder bestaunen sie diese wilde Küstenlandschaft, die durch Vulkanausbrüche in den derzeitigen Zustand versetzt wurde.

Gezeitentümpeln, faszinierenden Felsformationen und kuriosen Geschichten, die vom Strandgut erzählt werden, lassen diesen Küstenabschnitt zu einem Erlebnis werden. Der gigantische Elephant Rock lässt ahnen, welche Kräfte tief in der Erde stecken und die sich vor Urzeiten hier brachial hervorbrachen.

Elephant Rock

An einer anderen Stelle der Einschnitt in den Lavafelsen, durch Jahrhunderte (gar Jahrtausende ?) geformt, einzig und allein durch das immerwährende Anbrausen der See in einen ursprünglich kleinen Felsspalt.

M & T. sind nicht die einzigen Reisenden auf diesem Abschnitt. Bewundernd betrachten sie die Harley eines Travelers, der seine Maschine liebevoll „meine Frau“ nennt und T. auffordert, doch einmal darauf Platz zu nehmen. Easy Rider, der Film kommt M. gleich in den Sinn.

Harley

Ein Film aus dem Jahr 1969, der als Kultfilm und Road Movie das Lebensgefühl der Biker der späten 1960er Jahre beschreibt. Peter Fonda und Dennis Hopper (der auch Regie führte) spielten zwei grasrauchende Freigeister, die quer durch Amerika „ritten“. Der Film, mit einer fantastischen Musik der späten 60ziger Jahre unterlegt, nimmt kein gutes Ende für die beiden. Born to be wild der Steppenwölfe war war einer der charakterisischen Songs. (Der Filmausschnitt und das Lied dazu siehe im Elsternest hier).

Nach 50 Meilen erreichen T. & M. ihr Etappenziel Florence. Das Motel haben sie für zwei Tage gebucht. Sie wollen sich morgen mal nicht eine weite Strecke fahren und die Dünen anschauen, die sich gleich hinter dem Blumenstädtchen meilenweit erstrecken.

Old Town Florence mit seinen vielen Geschäften, Boutiquen und Restaurants ist klein und übersichtlich. Die Architektur der meisten Gebäude stammt aus dm frühen 20. Jahrhundert. Im Bay Street Grill essen sie von Livemusik begleitet Fish & Chips.

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