Elsternest

Vernissage im Theaterhaus

katrin_weveringAm neunten November wurde im Theaterhaus die Plakatausstellung „100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!“ eröffnet. Dank für die Teilnahme sprach der Geschäftsführer der Anstifter, Fritz Mielert, allen Teilnehmenden am Plakatwettbewerb aus. Er dankte dem anwesenden Leiter des Theaterhauses, Werner Schretzmeier, für die Möglichkeit, eine Auswahl der eingereichten Entwürfe in seinen Räumen zu zeigen.

Im Juli tagte die Jury, bestehend aus Hans D. Christ, Prof Marcus Wischmann, Peter Boehm und Fritz Mielert, und beriet über die ca. 400 Einsendungen.

Die Entscheidung fiel nicht leicht. Trotzdem hatte sich in stundenlanger Debatte ein eindeutiger Favorit herauskristallisiert: Arms Race – Wettrüsten von Vincenzo Fagnani. Seinen bestechend klaren Entwurf belohnte die Jury mit 1.000 Euro.

Auf den zweiten Platz (600 Euro) kam ein Werk von Kathrin Wevering. Es thematisiert das Leiden der schwächsten Kriegsopfer. Den dritten Platz (400 Euro) belegte Anne Kuper mit ihrer Arbeit War is not… . Sie überzeugte die Jury durch ihren Mut, einen ganz anderen Ansatz zu verfolgen. Ihr Plakat wirkt den Versuchen entgegen, Krieg den Schrecken zu nehmen. Ihre „Ikons“ konterkarieren die herkömmlichen Sehgewohnheiten im Internet.
Gewinnerplakate der Preisträger 1-3 siehe hier.

Die Plätze 4-8 (Burkhardt Hauke, Erik Bölscher, Sandra Gratz, Jan Heerlein und Anne Schäfer) belohnte die Jury mit Buchpreisen.

Hans D. Christ erläuterte in seiner Laudatio die Kriterien, nach denen die Jury die Arbeiten bewertete. Kriterien der Auswahl waren  Zeitlosigkeit und klare Bildsprache. Auf das Plakat der anwesenden 2. Preisträgerin, Kathrin Wevering, ging der Direktor des Württembergischen Kunstvereins näher ein. Sie war als einzige Preisträgerin anwesend. (Vincenzo Fagnani und Anne Kuper konnten aufgrund des Bahnstreiks nicht kommen.)

Welche Bildsprache erreicht den Zuschauer? Wie kann man Kinder ansprechen, um ihnen das Thema näher zu bringen? Kathrin Wevering wählte den versehrten, verstümmelten Körper eines Teddys. Das Plakat zeigt kein Blut, der versehrte Teddy ist mit einem Faden genäht worden. Ihren Plakattext MAMA KOMMEN TEDDIES AUCH IN DEN HIMMEL?, hat sie mit links geschrieben. So empfand sie die kindliche Handschrift nach.

Lucie Billmann von der Rosa-Luxemburg-Stiftung überreichte ihr den Preis. Loop Schrauber sorgte für die musikalische Untermalung der Eröffnungsveranstaltung.

Die Ausstellung ist bis Anfang Dezember für die interessierte Öffentlichkeit im Theaterhaus zu sehen.

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