Am 7. Juli 2017 eröffneten die beiden Künstler Moritz Heger und Christian Lang ihre Ausstellung mit Gedichten und Tuschezeichnungen im Schriftstellerhaus in der Kanalstraße.
Die beiden kennen sich vom Heidehofgymnasium, an dem sie als Lehrer arbeiten. Beide sind ungefähr gleich alt, Moritz Heger ist Jahrgang 1971, Christan Lang Jahrgang 1972. Kollegial arbeiten die beiden auch an diesem Abend zusammen. Während Moritz Heger seine Gedichte vorträgt, projiziert Christian Lang seine – die Gedichte illustrierenden – Zeichnungen an die Wand. Zwei Künste stehen in Beziehung. Es wird deutlich, die Texte von Moritz Heger sind für Christian Lang ein Sprungbrett, um sich auf seine ganz spezielle Art mit dem Gedicht auseinander zu setzen. Dazu bedient er sich der Technik der chinesischen Reibetusche. Zur Illustration dieser These sei das Gedicht Die Rückenschwimmerin sieht den Himmel zitiert:
Stumm auf der letzten halben Bahn
bloß fünfundzwanzig Meter
von der Zeitnahme ließt du
die Schaufelarme sinken
Die Stopuhr los der Strömung
überantwortet glänzt dein Nabel
leicht treibst du Schaumgeburt
als wärs das Tote Meer
Deine Zeit mein Silberfisch
wies auf Weltrecord
die Besten jung die Beeiltesten
sterben just in time
Die knapp 20 Zuhörerrinnen und Zuhörer leiden unter dem heißen Wetter an diesem Abend. Es sind zum großen Teil Freunde und Kollegen, die den Weg an diesem Juliabend ins Schriftstellerhaus gefunden haben. Die wenigen Regentropfen, die fallen, lassen eher aufatmen, als dass sie ihnen die Laune verderben. Mit einem Glas Wein in der Hand und ein paar Knabbereien werden die gehörten Texte diskutiert.
Der Gedichtband Lichtgrau von Moritz Heger
mit Zeichnungen von Christian Lang ist in der Edition Kanalstraße 4 erschienen.
43 Seiten, Preis 12 €
zu erwerben im Schriftstellerhaus