Bob Dylan wurde am 24. Mai 1941 als Robert Allen Zimmerman in Duluth, Minnesota geboren. Er ist wohl der US-amerikanischer Singer-Songwriter. Dylan ist Sänger und spielt Gitarre, Mundharmonika, Orgel sowie Klavier. Er hat ab den 60ziger Jahren unendlich viele Anstöße der populären, weißen Folk- aber auch Rockmusik gegeben und viele Musiker beeinflusst. Bob Dylan selber schöpfte aus den reichen amerikanischen Musiktraditionen: Country, Blues, Gospel und dem Great American Songbook.
Dylan erhält 2016 den Nobelpreis für Literatur
2016 erhielt er als erster Musiker den Nobelpreis für Lyrik. In ihrer Begründung lobte die Jury:
seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition
Der Jude wischt mit seiner Musik den Staub des Faschismus hinweg
Am 1. August 1978 spielte Bob Dylan open Air auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Mit seiner Kreativität und seiner Vielseitigkeit hat der Musiker mit jüdischen Wurzeln der Uniformität und dem musikalischen Stumpfsinn der Hitlerfaschisten den Staub aus den Ritzen gesungen.
Eine nicht zu greifende Persönlichkeit
Der Song It Ain’t Me Babe drückt wohl wie kein anderer die ständige Neubestimmung dieser rätselbehafteten Persönlichkeit aus. Veröffentlicht wurde der Song erstmals von Bob Dylan auf seinem vierten Album Another Side of Bob Dylan. Er spricht aus, dass er es nicht ist, den man erwartet.
Der Film I’m Not There drückt das wundervoll aus. Es ist eine Filmbiografie über den Ausnahmemusiker aus dem Jahr 2007. Regie führte Todd Haynes, der gemeinsam mit Oren Moverman das Drehbuch schrieb. Fünf Schauspieler und eine Schauspielerin (Cate Blanchett) spielen darin Bob Dylan. Das zeigt sehr gelungen, Bob Dylan kann man nicht fassen.
Bob Dylan unterläuft immer wieder die Erwartungen seiner Fans
Immer wieder verblüffte er mit Kompositionen und Texten, die die vielfältiger Traditionslinien sehr eigenständig interpretierten. Das führte zu einer umfangreichen kulturellen und geisteswissenschaftlichen Rezeption seines Gesamtwerkes. Und er machte es seinem Publikum nicht leicht. In Nürnberg präsentierte Dylan seine Musik 1978 in völlig neuem Bigband-Gewand mit üppigen Bläsersätzen. Er selbst kleidete sich wie ein Entertainer aus Las Vegas. Schon als er 1965 seine Akustikgitarre gegen eine E-Gitarre tauschte, unterlief er die Erwartungen seiner Fans.
In Stuttgart spielte Dylan vor dem neuen Schloss
Ich selber habe ihn beim Konzert vor zwei Jahren beim Jazz Open vor dem neuen Schloss in Stuttgart erlebt. Obwohl ich die meisten Songs, die er auf dem Set spielte, von seinen Plattenaufnahmen kannte, habe ich musikalisch kaum etwas bekanntes erlebt. Er hatte sein Werk komplett neu arrangiert und in einen ganz eigenen, durchgehenden Sound verwandelt. Meine Kritik des Konzertes siehe hier. Dort ist auch die gesamte Setliste aufgeführt.
Eine sehr interessante Diskussion zum Werk und zur Person von Bob Dylan moderierte Michael Risel vom SWR. Er diskutierte mit Maik Brüggemeyer – Musikjournalist beim „Rolling Stone“, Prof. Dr. Susan Neiman – Leiterin des Einstein Forum Berlin und Willi Winkler – Journalist und Dylan-Biograph. Die Audiodatei zum Nachhören gibt es hier.