M. wollte im Frühjahr 2020 nach Santiago der Compostela pilgern. Corona vereitelte sein Vorhaben. Entlang der Mosel führt auch ein Abschnitt des Camino. Er führt von Koblenz-Stolzenfels auf beiden Seiten der Mosel bis zur Benediktinerabtei St. Matthias in Trier. 160 km lang ist dieser Weg. Von Traben-Trarbach zum romantischen Fachwerk-Kleinod Enkirch schreitet M. auf dem Camino in entgegen gesetzter Richtung dahin. Bis zur Ruine Starkenburg geht es durch einen bewaldeten Hang steil bergauf. In Starkenburg wird M. nicht nur mit einem herrlichen Blick über das Moseltal belohnt, sondern auch mit einer heißen Waffel und einer Tasse Kaffee im Café „Schöne Aussicht“. Tatjana hingegen probiert den exzellenten Riesling, der von einem kleinen Weingut stammt.
Riesling ist nicht gleich Riesling
Die hiesigen Rieslinge sind Spitzenweine, die geschmacklich nichts mehr mit den Weinen zu tun haben, die der Vater von M. so gerne trank. Heute erinnert nur noch der „Cröver Nacktarsch“ mit seiner süsslichen Note an diese Weine aus den 60ger Jahren.
Mit Fähre und Moselbahn geht es zurück, abseits vom Camino
Von Enkirch nach Kövenig bringt M. eine kleines Fährboot über die Mosel und die Moselbahn ihn von dort zurück nach Traben-Trarbach. Leider endet diese Bahnstrecke in Traben-Trarbach. Noch in den 60ger Jahren konnte der kleine Hanns-Josef Ortheil mit seinem Vater mit dem Schnellzug in hier nach Trier fahren. Das beschreibt er in dem wundervollen kleinen Buch „Die Moselreise“.