Elsternest

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Zhadan

Serhij Zhadan schreibt Lyrik und macht Musik

Wie ich gestern erfuhr, geht der diesjährige Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Serhij Zhadan. Geeht werde der Autor „für sein herausragendes künstlerisches Werk sowie für seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft“, hieß es zur Begründung. Der 47-Jährige gehört zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Er lebt bis heute in Charkiw, der nahe an der abtrünnigen ukrainischen Provinz Donbass gelegenen Stadt.

Serhij Zhadan bedankt sich via Facebook für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Vielen Dank an deutsche Buchverlage und Buchvertreiber für den diesjährigen Friedenspreis. Es ist sehr wichtig, dass die Ukraine im deutschen Informationsraum anwesend ist. Wichtig ist, dass im Herbst auf der Frankfurter Buchmesse, wo dieser Preis vru ča êt ʹs â ist, die Ukraine Gegenstand der Diskussion sein wird. Wir brauchen Waffen, aber wir brauchen auch Informationen. Wir müssen diesen Krieg gewinnen, wir müssen unsere Zukunft schützen. Deshalb arbeitet jetzt jede Demonstration der Unterstützung der ukrainischen Kultur für unseren Sieg. Herzlichen Dank an alle für die Solidarität!

Seit einigen Jahren verfolge ich die literarischen und musikalischen Arbeiten von Serhij Zhadan

Nicht erst durch den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bin ich auf den Autor gestoßen. Ich beschäftige mich schon seit längerem mit Serhij Zhadan. Über seine Musik hatte ich hier gebloggt. Seinen Band über den Krieg im Donbass, Warum ich nicht im Netz bin, kann ich nur jedem ans Herz legen, der aus erster Hand von dem Krieg erfahren will, der nun schon seit 6 Jahren in der Region tobt. Über seinen Instagram-Kanal berichtet er fast täglich aus Charkiw. Zwar sind die Übersetzungen aus dem Ukrainischen ins Deutsche, die die Plattform anbietet, verbesserungswürdig, trotzdem bekommt man ein Bild von der Arbeit, die Serhij Zhadan in diesen Tagen in dem Kriegsgebiet leistet.

Fri für edenspreis des Deutschen Buchhandels Serhij ZhedanWarum ich nicht im Netz bin
Gedichte und Prosa aus dem Krieg
Broschur, 180 Seiten
edition suhrkamp, Preis 16,00 €

zu erwerben in jeder Buchhandlung Ihres Vertrauens

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2 Kommentare

  1. Kann ich nur empfehlen, sich diesen Band zu kaufen. Eine gute Mischung aus Reportagen, Essays und Gedichten, die Serhij Zhadan hier versammelt hat. Mich hatte damals der Titel „Warum ich nicht im Netz bin“ angesprochen. Zumal es sich bei Serhij Zhadan um einen ausgesprochen netzaffinen, jungen Autor handelt. Aber auch den Gedichtband „Antenne“, der Ende letzten Jahres auf Deutsch erschienen ist, kann ich empfehlen. (Alle Bücher von Ihm bei Suhrkamp.) Da scheint häufig der Songwriter durch. Die meisten Texte für die Band Sobaki v kosmosi (deutsch: Hunde im Weltraum) hat er verfasst.

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