Mit Spannung wird das Ergebnis des Referendums in Griechenland erwartet. Heute stimmen die Griechen ab, ob sie ihrer Regierung folgen oder die Sparauflagen der Eurogruppe und des Internationalen Währungsfonds akzeptieren. Für Premier Alexis Tsipras und seine Regierung hängt wohl auch ihr politisches Schicksal vom Ausgang der Wahl ab. Immerhin ist die linke Syriza-Partei mit dem Anspruch angetreten, die Spar- und Reformvorschläge der Geldgeber nicht weiter zu akzeptieren, um neue Hilfsgelder zu bekommen. Sie haben einen anderen Weg aufgezeigt, wie sie die Krise überwinden wollen und fordern ihre Anhänger auf, mit Nein zu stimmen. Egal wie es ausgeht, für Griechenland − das seit 1. Januar 2001 in der europäischen Währungsunion ist − wird sich nach dem Referendum vieles ändern. In den letzten Monaten kochten die Emotionen beim Thema Griechenland hoch. Der Konflikt ist auch ein Wettkampf der Ideologien. Was die einen für verrückt halten, scheint für die anderen völlig logisch. Es wird sich zeigen, ob ein sozialistisches Experiment im Herzen Europas möglich ist oder nicht.
Am 3. Juli versammelten sich in vielen deutschen Städten nicht nur griechischstämmige Menschen, um ihre Solidarität mit dem griechischen Volk zu zeigen. Auch in Stuttgart auf dem Schillerplatz fand eine Kundgebung statt, organisiert von der Initiative „Neue hellenische Gemeinde Stuttgart”, attac Stuttgart und den Anstiftern. Das Motto der Veranstaltung: „Schluss mit dem Kaputtsparen Griechenlands – für ein solidarisches Europa“