Am 7. Mai veranstaltete das Literaturhaus einen Diskussionsabend mit dem Schriftsteller Jonathan Lethem und Ronald Grigor Suny, Leiter des Eisenberg Institude of Historical Studies an der Universität of Michigan. Beide, der Schriftsteller und der Historiker, sind derzeit Fellow an der American Academy in Berlin.
Jonathan Lethem hat gerade mit seinem neunten Roman Der Garten der Dissidenten einen interessanten Beitrag zur sowohl jüdischen als auch politischen Familienbiografie vorgelegt. Er blättert darin die linke Gegenkultur im 20. Jahrhundert aus der Perspektive einer jüdischen Familie über drei Generationen hinweg auf, begleitet seine Protagonisten über acht Jahrzehnte. Bevor die beiden in die Diskussion einstiegen, las der Schauspieler Helmuth Mooshammer vom Deutschen Theater in Berlin ausdruckstark einen Auszug aus dem Roman.
Beide diskutieren an diesem Abend den Moment, in welchem politischen Idealismus mit persönlichen Träumen und Enttäuschungen kollidieren. Sie stellen die Frage, ob Individuen in diesem Spannungsfeld in der Lage sind, ihren Traum von einer besseren Welt zu realisieren.
Eine Diskussion zwischen zwei wortgewaltigen Intellektuellen, die an diesem Abend auf hohem Niveau von der Konferenzdolmetscherin Johanna Roose-Stähle übersetzt wurde.