Elsternest

Gitarren im Rock’n’Roll – speziell in Seattle

Gitarren

Seattle ist die Heimatstadt einiger wichtiger Rockgrößen: Jimi Hendrix, Pearl Jam, Nirvana. Die Stadt hat es sich nicht nehmen lassen, ihnen einen Tempel zu errichten. Ein futuristischer Museumsbau, entworfen von dem Architekten Frank Gehry, widmet sich ihrem Schaffen.

Die Gitarre ist eines der Instrumente in der Rock-Musik, ohne die sie nicht denkbar ist. Vor allem in ihrer elektrischen Variante. So verwundert es nicht, dass sie in einer überdimensionalen Skulptur gewürdigt wird. Hunderte von Gitarren streben Himmelwärts. Ein Ausstellungssaal widmet sich der Gitarrenheroen, jeweils ein Exemplar der von ihnen gespielten Gitarren ist ausgestellt. Eric Clapton, Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan, Sister Rosetta Tharpe und und und …

M. kann sich gar nicht losreißen von den vielen Geschichten, die hier um die Gitarren der Rockgrößen erzählt werden. Seine Frau murrt, ihr Ding ist die Rockmusik nicht. Aber so ist es, wenn man gemeinsam verreist, jeder hat seine Schwerpunkte.

Über Pearl Jam erfährt M. dass die Band immer „quer zum Musikbusiness“ stand. Sie haben sich konsequent der Vermarktung durch große Veranstalter und Labels entzogen und ihre eigene Infrastruktur aufgebaut. Und sie haben eines der dringenden Probleme der Stadt Seattle in den Blick genommen: die Obdachlosigkeit. Die ist wirklich schlimm und ist an allen Stellen sichtbar: entlang der Highways stehen die Zelte der Homeless Peoples. Pearl Jam gaben 2017 ein Konnzert, dessen Einnahmen sie komplett dieser Gruppe zur Verfügung stellten.

Pearl Jam engagierten sich für die Homeless Peoples

In der Region Seattle King County leben schätzungsweise 11.751 Obdachlose auf der Straße oder in Notunterkünften. Dabei machen die Weißen 48% aus, gefolgt von Afroamerikaner mit 25%. Der Rest verteilt sich auf Indianer (15%!), Asiaten, Hawaiianer oder pazifische Insulaner und weitere ethnische Gruppen. Treiber dieser Entwicklung ist der völlig außer Kontrolle geratene Wohnungsmarkt und die Getrifizierung. Dazu kommt ein landesweites Verbot der Mietkontrolle und ein erheblicher Mangel an bezahlbarem Wohnraum in öffentlichem Besitz.

Der Tech-Boom tut ein übriges. Amazon hat seinen Hauptsitz in Seattle und beschäftigt mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Microsoft und das Reiseportal Expedia haben sich ebenfalls in der Stadt angesiedelt. Internetfirmen wie Facebook und Google betreiben Entwicklungszentren in Seattle. Ähnlich wie im Silicon Valley schaffen die Unternehmen zwar gut bezahlte Jobs, treiben allerdings auch die Lebenshaltungskosten in die Höhe, vor allem im weitgehend unregulierten Haus- und Wohnungsmarkt der USA. Die USA bleiben ein Land der unendlich vielen Möglichkeiten aber bergen auch das Risiko des totalen Absturzes für die, die es nicht schaffen, sich auf dem Arbeitsmarkt zu verdingen.

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