Begonnen hat alles in der Kleinstadt Green Hill (US-Bundesstaat Alabama), wo der 1979 geborene Jason Isbell im familiären Rahmen aufwächst, zur Schule geht und schon früh Begeisterung für Musik findet. Dem jungen Amerikaner gehen verschiedene Lebenswege auf: zunächst entscheidet er sich für ein Studium in Englisch und kreativem Schreiben an die Universität. Einen Abschluss erlangt er in den Fächern nie. Zu viele Gedanken kreisen in seinem Kopf, die Trennung seiner Eltern, persönliche Krisen und nicht zuletzt auch Sucht und Depression.
Er beginnt an diesem Punkt, endgültig auf eine langlebige Leidenschaft zu setzen: das Songwriting. Nachdem er schon zu Jugendtagen exzessiven Kontakt zu Session-Musikern und Bands gepflegt hatten, die ihm musikalische Sozialisation und eine gewisse Mentorenschaft anboten, wurde Isbell 2001 Teil der Country-Band Drive-By Truckers. Dort steht neben musikalischen Beiträgen auch für zahlreiche Lyrics und Kompositionen Pate.
Alkohol ruinierte seine erste Ehe
2002 heiratete Jason Isbell die Bassistin der Drive-by Truckers, Shonna Tucker. Die Ehe scheiterte einige Jahre später. Gründe waren insbesondere die Alkoholkrankheit und der Drogenkonsum von Isbell. 2007 verlässt er die Drive-By Truckers, am folgenden Tag gibt die gesamte Band ihre Auflösung bekannt.
Er gründete das Projekt Jason Isbell and the 400 Unit. Die Band trägt den Namen einer psychiatrischen Anstalt in Florida. Mit dieser Formation entsteht das 2017 erscheinende Album The Nashville Sound. Außerdem heiratet Isbell die Songwriterin und Violinisten Amanda Shimes, die ebenfalls einen Teil des 400 Units darstellt. Seine Musik lehnt sich an Country-Rock, Americana/Alternative Country oder auch Southern Rock an.
Dass Isbell nun über seine Dämonen und Ängste hinweggekommen ist, davon zeugt die Musik nicht. Sein Werk bleibt melancholisch, sanft und einfühlsam und hat keine Schwierigkeiten damit, menschliche Schwäche offenzulegen und persönliche Details zu verarbeiten. Und vielleicht ist es das, was den Jungen aus Alabama so nachvollziehbar macht: Fernab von Bro-Country und gängigen Klischees bleibt auch der Sound der amerikanischen Mitte bei ihm selten nahbar und zugänglich, egal, in welchem Genre man selbst beheimatet sein mag.
Der Song Alabama Pines stammt aus dem 2011 erschienen Album Here We Rest