Elsternest

Les Paul ist keine Gitarre

Les Paul mit Nicki Parrott anlässlich seines neunzigsten Geburtstages Bitte auf das Bild klicken, um diesen wundervollen Sound zu hören

Der 1915 geborene Les Paul war ein US-amerikanischer Gitarrist, der wesentlich an der Entwicklung moderner Aufnahmetechniken beteiligt war. Er leistetete Pionierarbeit im Bereich des „Multitrack Recordings“ und bei der Entwicklung zahlreicher Echo- bzw. Halleffekte. Außerdem war er maßgeblich an der Weiterentwicklung der elektrischen Gitarre beteiligt.

Die von ihm entworfene und von der Firma Gibson gebaute Solidbody-E-Gitarre zählt zu den berühmtesten Modellen überhaupt und wird nach ihm Gibson Les Paul genannt.

Schon früh begann er mit der Elektronikbastelei

Wie ich betätigte sich der junge Les Paul als Elektronikbastler. Bei mir fing es in den 1970er Jahren an, bei Les Paul schon 1938. Er schraubte Mikrofone und Plattenspieler auseinander um zu sehen, wie sie funktionierten. Und dann, genau wie ich, mithilfe von Fachbüchern aus der Stadtbücherei einen Verstärker für seine Gitarre und ein einfaches Aufnahmegerät baute.

Unzufrieden mit der Qualität elektrischer Gitarren, wie sie Mitte der 1930er Jahre erhältlich waren, begann Les Paul, eigene Instrumente zu entwerfen. Sein Instrument sollte nicht vibrieren (und daher ohne Schallloch konzipiert sein), um bei der elektrischen Verstärkung gegen den Effekt der Rückkopplung unempfindlich zu sein. Les Paul versah die Gitarre mit zwei von ihm konstruierten Tonabnehmern.

Die Entwicklung Weg weisender Tonaufnahmemaschinen waren das Verdienst von Les Paul

Im Jahr meiner Geburt, 1954, fuhr Paul mit der Entwicklung seiner Erfindungen fort, als er die Firma Ampex auf eigene Kosten beauftragte, einen 8-Spur-Bandrekorder zu bauen. Auch hier wieder eine Verbindung zu meiner eigenen Biografie: Im Studio Hamburg reparierte ich Ampex-Maschinen in der Tonwerkstatt, 30 Jahre später.

Oft erwähnte er bei seinen Auftritten:

„Wenn ich mich den Leuten vorstelle, sind sie stets überrascht festzustellen, dass ich keine Gitarre bin und auch nicht tot!“

Bei der hier vorgestellten Aufnahme zu seinem 90. Geburtstag ist er immer noch sehr lebendig. Die vom Alter gezeichneten Fingern sind in der Lage, wunderschönen Jazz zu spielen. Ein begnadeter Jazzgitarrist. An seiner Seite die entzückende Bassistin Nicki Parrott. Für eine 52-jährige Künstlerin ist die Liste ihrer Veröffentlichungen atemberaubend.

(Visited 24 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert