Elsternest

Von Geckos und Ziegen – La Gomera (10)

Auf der Höhe
Herrliche Ausblicke in die Täler vom Gipfel La Mérica (an der Vermessungssäule)

Die heutige Wanderung wird von allen aus unserer kleinen Wandergruppe als außergewöhnlich gelobt. M. hatte sie gestern Abend konzipiert, darauf achtend, dass alle gemäß ihren Konditionen Spaß haben können. In den frühen Morgenstunden geht es los, wieder die Hauptstraße GM2 vom Valle Gran Rey hinauf in die Berge. Den steilen Anstieg aus dem im Tal gelegenen Dorf La Calera hinauf auf die Hochebene des La Mérica wollte sich keiner antun. Ausgangspunkt ist das Dorf Arure, das M. und seine beiden Begleiterinnen bereits gut kennen.

Von der touristischen Festung Mirado del Santor aus kann M. bis tief ins Tal in Richtung des Ortes Tagaluche und auf das Teljeleche Massiv schauen. Dieser Ausblick, in das noch im Schatten der großen Felsen liegenden Tals, begleitet M. noch eine ganze Weile, bis der Weg den Blick auf das links des Weges sich aufspannende Tal gewährt. Hier, weit unten im Tal, erstreckt sich die Barranco de Arure (Arureschlucht), in der der Wasserfall liegt, zu dem M. vor ein paar Tagen geklettert ist.

Es geht an Ziegenställen und an Höhlen vorbei, in denen ebenfalls Ziegen verweilen. M. fragt sich, wie diese Tiere wohl versorgt werden, die „Höhlenziegen“ stehen bereits weit abseits der anfänglichen Schotterpiste im Schatten der Felsen. Notdürftig abgezäunt mit Sprungfederrahmen aus ausrangierten Betten.

Felsformation

Die rötliche Errosionslandschaft wechselt sich ab mit schroffem Lavagestein. Hier kann man die ganze Kraft der vulkanischen Erruptionen erahnen, die vor Millionen von Jahren die Insel erschaffen haben. Angesichts der Grandiosität und der Wildheit der Landschaft wird klar, welche Kräfte die Natur bereit hält, um die Erde, so wie wir sie erleben, zu erschaffen. Oben auf dem Hochplateau angekommen, hat M. einen herrlichen Rundblick von der Vermessungssäule auf dem Gipfel La Mérica.

Wie die Geckos, im Gegensatz zu den Ziegen, hier zurechtkommen, das ist offensichtlich: für sie hält die Natur allerlei Insekten bereit, an das sie sich geschickt anschleichen und schnapp, war es das mit der Fliege.

Die Geckos auf La Gomera sind geschickte Jäger

Die knapp 10 km lange Wanderung endet heute wieder in Azure, wo sich M. und seine Begleiterinnen in dem kleinen Restaurant Casa Conchita bei scharf gewürztem Essen regenerieren. Sie zahlen dafür einen kleinen Betrag, ganz im Gegensatz zu den Geckos, die ihre Nahrung kostenlos von der Natur zur Verfügung gestellt bekommen.

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