Elsternest

Blutige Rache

vonarndt

Anlässlich der Armenischen Kulturtage in Stuttgart las Martin von Arndt am 17. Oktober im Hospitalhof aus seiner Doku-Fiction Tage der Nemesis.

Der orthodoxe Pfarrer Diradur Sardaryan sprach die einleitenden Worte und stelle den Autor vor. Dass Martin von Arndt neben Germanistik und Psychologie auch Religionswissenschaften studierte und diese mit einem Doktor abschloss, hob Diradur Sardaryan anerkennend hervor.

Martin von Arndt entführte die Zuhörer Zeit der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg vor dem Hintergrund der Zerrissenheit Europas. Im Mittelpunkt des Romans steht Kommissar Eckart, der einer Terrororganisation auf der Spur ist, die die Verantwortlichen des Massakers an den Armeniern zur Rechenschaft ziehen will: Im vornehmen Berliner Stadtteil Charlottenburg wird die Leiche des ehemaligen Großwesirs des Osmanischen Reichs, Talât Pascha, gefunden. Kommissar Andreas Eckart erkennt in dem Toten einen der Hauptverantwortlichen des Völkermords an den Armeniern aus dem Jahr 1915. Die Terrororganisation verfolgt und tötet die Täter des Genozids an den Armeniern und nimmt so blutige Rache an ihren Taten, die nie geahndet wurden. Heute sähe das ganz anders aus, erklärte von Arndt, der Internationale Gerichtshof in Den Haag verfolge Täter, die sich des Völkermordes schuldig gemacht haben.

Auch der Regisseur Fatih Akins thematisiert den Völkermord an hunderttausenden Armeniern in seinem Film „The Cut“, der dieser Tage in die Kinos kommt. Fatih Akins sieht sich Morddrohungen ausgesetzt, weil er offen über ein Tabu spricht. Von Arndt hofft, dass ihm solche Drohungen erspart bleiben.

Tage der Nemsis
ars vivendi verlag
Gebundene Ausgabe, 309 Seiten, Preis: 18,90 €
zu erwerben in jeder Buchhandlung Ihres Vertrauens

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