Elsternest

Das Stuttgarter Schriftstellerhaus feiert einen runden Geburtstag

40 Jahre Stuttgarter Schriftstellerhaus

Das Schriftstellerhaus Stuttgart wird 40 Jahre alt! Ein Festakt zu diesem runden Geburtstag findet am 18. September 2023 um 19:30 Uhr im Hospitalhof statt. Literarische Kostproben von ehemaligen Stipendiaten und Mitgliedern des Schriftstellerhauses werden dargeboten. Musikalisch wird das ganze begleitet von der Saxophonistin Nikola Lutz und dem Kontrabassisten César Bernal. Am darauffolgenden Tag öffnet das Schriftstellerhaus ab 16:30 Uhr seine Tore für das interessierte Publikum. Auf allen vier Etagen wird es lyrische Interventionen geben, im 10 Minutentakt. Natürlich ist für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.

Wie alles begann

Vor 40 Jahren wurde ein kleines Haus in der Kanalstraße 4 den Schriftstellern übergeben. Johannes Poethen hatte es geschafft, Schriftstellern und Schriftstellerinnen ein Zuhause zu geben. Er trotzte das Haus dem damaligen Oberbürgermeister Rommel und dem damaligen Ministerpräsident Lothar Späth ab. Eigentlich sollte es im Rahmen der Altstadt-Sanierung der Abrissbirne zum Opfer fallen. Das Haus wurde aufwendig renoviert und am 4. Oktober 1983 als Stuttgarter Schriftstellerhaus dem Verein Stuttgarter Schriftstellerhaus e. V. zur Nutzung übergeben. Das vierstöckige Haus ist lediglich 4,98 Meter breit und somit das schmalste Haus in ganz Stuttgart. Daher rührt auch sein Spitzname „Häusle“. Johannes Poethen machte daraus eine kulturelle Institution.

Eine Urenkelin von Theodor Storm war die erste Stipendiatin

Jedes Jahr bekommen 3-4 durch eine Jury ausgewählte Schriftsteller bzw. Schriftstellerinnen ein dreimonatiges Aufenthaltsstipendium. Die erste Stipendiatin war bereits im Jahr 1984 die Urenkelin von Theodor Storm, Ingrid Bachér. Lothar Späth finanzierte einige Stipendien aus seiner Privatschatulle. Auch die Staatliche Toto-Lotto GmbH, das Land Baden-Württemberg, der Südwestrundfunk, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Landeshauptstadt Stuttgart gehörten und gehören zu den Geldgebern.

Aus unbekannten Autoren werden bekannte Schriftsteller

Über 130 Autorinnen und Autoren, vor allem zum Bewerbungszeitpunkt noch unbekannte, bekamen ein Stipendium und ein großer Teil von ihnen konnte sich als Schriftsteller etablieren. Johannes Poethen finanzierte lange ein Studium aus den Erlösen seiner Buchverkäufe. Vor einigen Jahren bekam das Schriftstellerhaus von der Lebensgefährtin von Johannes Poethen, der Ärztin Dr. Ruth Theil, ein größeres Erbe. Damit wird auf ihren ausdrücklichen Wunsch ein Lyrikstipendium finanziert.

Ein Reservat für die Poesie

Immer mehr hat sich das Schriftstellerhaus vor allem zu einem Zentrum für Lyriker entwickelt. Deshalb verwundert es auch nicht weiter, dass die Festivitäten zum 40jährigen Bestehen unter dem Motto stehen: Das Poesiereservat öffnet seine Tore.

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